München - Sobald das Hochwasser abgelaufen ist, werden die Auswirkungen sichtbar. Wasserschäden an geparkten Autos zum Beispiel - und die können tückisch sein.

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Hat das Auto bis zu den Fenstern im Wasser gestanden, sind die Aussichten laut ADAC nicht gut: Meist dürfte man es dann mit einem wirtschaftlichen Totalschaden zu tun haben. Aber auch schon niedrigere Stände können zu Problemen geführt haben.

Grundsätzlich sollte man daher nie versuchen, ein zuvor überflutetes Auto zu starten. Denn dringt Wasser in den Motor ein, kann es zum sogenannten Wasserschlag kommen, der den Motor zerstört. Das kann laut Auto Club Europa (ACE) auch dann der Fall sein, wenn der Wagen zunächst anspringt, aber Wasser ins Öl gelangt.

Schon das Einschalten kann Kurzschlüsse oder andere Schäden in der Elektronik verursachen. Daher sollte die Batterie möglichst schnell abgeklemmt werden. Am besten lässt man das Auto in eine Werkstatt schleppen. Dort kann dann geprüft werden, ob eine Trockenlegung noch sinnvoll ist – abhängig von der Eintauchtiefe, der Dauer und dem Verschmutzungsgrad des Wassers.

Der ADAC nennt folgende Anhaltspunkte für zu erwartende Schäden:

  • Das Wasser ging bis zum Türschweller: Erste Schäden können möglich sein, speziell im Bereich der Funktionsbauteile am Fahrzeugboden.
  • Das Wasser ging über den Türschweller oder gelangte sogar in den Innenraum: Dann sind Schäden "sehr wahrscheinlich". Sind Bauteile wie etwa Gurtstraffer betroffen gewesen, sollte man diese zur Sicherheit austauschen lassen. Oft muss man aber auch Bodenbeläge und Dämmungen erneuern, da sich Verschmutzungen nicht vollständig entfernen lassen könnten.
  • Das Wasser ging bis zur Unterkante der Scheibe: Dann ist meist ein Totalschaden zu befürchten, da bereits Elektronik und Motor betroffen sind.

Für E-Autos gelten die Hinweise auch. Dazu kommt: Zwar seien die Hochvoltbatterie und die elektrischen Kontakte wasserdicht, so der ADAC. Doch bei längerer Wassereinwirkung oder mechanischer Beschädigung der Batterie könnte ein Sicherheitsrisiko entstehen. Dann sei ein Abstand von mindestens einem Meter einzuhalten, bis das Fahrzeug von einem Sachkundigen begutachtet worden sei, rät der Autoclub in einer Mitteilung.

Übrigens: Wasserschäden an geparkten Autos, etwa infolge von Überschwemmungen, werden in der Regel von einer eventuell vorhandenen Teilkaskoversicherung übernommen. Hätte man den Schaden aber durch rechtzeitiges Umparken bei entsprechenden Warnungen verhindern können, kann die Entschädigung gekürzt werden oder ganz entfallen. Zudem muss der Schaden unmittelbar durch das Hochwasser verursacht worden sein.

So minimieren Sie Gefahren von vornherein:

  • Aufmerksam agieren: Die vom Hochwasser betroffenen Regionen möglichst weiträumig umfahren.
  • Tiefgarage verlassen, aber: Dringt dort Wasser ein, sollte man niemals versuchen, sein Auto noch herauszufahren. Eine solche Garage kann laut ADAC "sehr schnell" volllaufen – eine schlimmstenfalls tödliche Gefahr.
  • Unterführungen meiden: Diese können sich bei starkem Regen schnell füllen. Falls das Wasser dort bereits steht, ist die Tiefe nur schwer einzuschätzen. Zudem können Hindernisse oder Unterspülungen der Fahrbahn nicht im Wasser erkennbar sein. Auch können Gullydeckel fehlen und so quasi unsichtbare Löcher hinterlassen haben. Aus diesen Gründen sollte man generell nicht auf stark überfluteten Straßen fahren.
  • Das Auto ist kein Boot: Die sogenannte Wattiefe – also die Tiefe, mit der Autos unbeschadet durch Wasser fahren können – betrage bei normalen Autos oft lediglich 20 Zentimeter, und das bei Schritttempo. So könne, warnt der ADAC, schon bei "mäßigem Wasserstand" das Auto liegenbleiben oder sogar von den Wassermassen mitgerissen werden.

  © Deutsche Presse-Agentur

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