Eine bizarre Verschwörungstheorie über die französische First Lady sorgt international für Aufsehen. Nun wollen Emmanuel und Brigitte Macron vor einem US-Gericht mit privaten Beweisen dagegenhalten.

Emmanuel und Brigitte Macron bereiten sich auf einen außergewöhnlichen Rechtsstreit vor: Um Verschwörungstheorien über das Geschlecht der französischen First Lady zu widerlegen, wollen sie wissenschaftliche Gutachten und private Fotografien vor einem amerikanischen Gericht präsentieren.

Laut "BBC" plant das Präsidentenpaar diese ungewöhnliche Beweisführung im Rahmen einer Verleumdungsklage gegen die rechte US-Influencerin Candace Owens. Diese hatte wiederholt die falsche Behauptung verbreitet, Brigitte Macron sei als Mann geboren worden.

Owens verfügt über erheblichen Einfluss in sozialen Medien mit mehreren Millionen Followern und hat eine achtteilige YouTube-Serie namens "Becoming Brigitte" veröffentlicht, in der diese Theorie zusammen mit anderen ausgebreitet werden; etwa der, dass das Ehepaar blutsverwandt oder Emmanuel Macron "Produkt" eines CIA-Experiments zur Bewusstseinssteuerung sei.

Emotionale Belastung für das Präsidentenpaar

Tom Clare, der Anwalt der Macrons, erläuterte gegenüber der "BBC", welche Auswirkungen die Kampagne auf das Paar hat. Brigitte Macron empfinde die Anschuldigungen als "äußerst verstörend".

"Genau wie jeder andere, der Karriere und Familienleben unter einen Hut bringen muss - wenn Ihre Familie angegriffen wird, zehrt das an Ihnen. Und er ist nicht immun dagegen, nur weil er Präsident eines Landes ist", erklärte Clare.

Wissenschaftliche Expertise gegen Verschwörungstheorien

Die geplante Beweisführung soll nach Angaben des Anwalts "wissenschaftlicher Natur" sein. Konkret kündigte Clare gegenüber der britischen Rundfunkanstalt an, dass Fotografien von Brigitte Macron während ihrer Schwangerschaften und bei der Kindererziehung vorgelegt werden sollen.

"Es ist unglaublich verstörend zu denken, dass man sich dem unterziehen und diese Art von Beweis erbringen muss", sagte der Anwalt. Brigitte Macron sei jedoch "zu 100 Prozent bereit, diese Belastung auf sich zu nehmen", um die Wahrheit zu dokumentieren. Das Präsidentenpaar wirft Owens vor, die Falschinformationen gezielt zur Steigerung ihrer Bekanntheit und für finanzielle Gewinne eingesetzt zu haben.

Ursprung in französischen Verschwörungskreisen

Die absurden Behauptungen entstanden nicht in den USA: Wie die "BBC" weiter berichtet, geht die Verschwörungstheorie auf ein 2021 veröffentlichtes YouTube-Video der französischen Bloggerinnen Amandine Roy und Natacha Rey zurück. Der "Tagesanzeiger" ergänzt, dass Roy sich als "Medium" und Rey als "unabhängige und autodidaktische Journalistin" bezeichnen.

In Frankreich waren die Macrons zunächst erfolgreich: Laut "Zeit" gewannen sie 2024 einen Verleumdungsprozess gegen Roy und Rey. Das Urteil wurde jedoch 2025 aus Gründen der Meinungsfreiheit aufgehoben - nicht aufgrund der Wahrheit der Behauptungen.

Rechtliche Hürden in den USA

Der US-Prozess gestaltet sich komplizierter: Die "BBC" erklärt, dass bei Verleumdungsklagen gegen öffentliche Personen "actual malice" bewiesen werden muss - also dass die Beklagte wissentlich falsche Informationen verbreitete oder rücksichtslos die Wahrheit missachtete.

Owens' Anwälte haben bereits einen Abweisungsantrag gestellt. Demnach argumentieren sie, dass der Fall nicht in Delaware verhandelt werden sollte, da er nicht mit Owens' dort registrierten Unternehmen zusammenhänge.

Die Reichweite von Owens' Aktivitäten zeigt sich auch in anderen Ländern: Laut Bericht verweigerte ihr die australische Regierung 2024 die Einreise. Grund waren falsche Behauptungen über den Holocaust und Muslime. (bearbeitet von amb)

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Verwendete Quellen