- Die Gruppe "Letzte Generation" hat in Wien und Graz den Verkehr unterbrochen.
- In der Folge kam es zu Staus und Verzögerungen.
Die Klimaschutz-Gruppe "Letzte Generation" hat ihre Proteste in Wien und Graz wieder aufgenommen: In der Bundeshauptstadt wurde am Montag der Verkehr auf der Rechten Wienzeile und am Schwarzenbergplatz von der "Letzten Generation" unterbrochen. In Graz wurde die Glacisstraße in beide Richtungen gesperrt, unterstützt von solidarischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
Im Zuge der Proteste in Wien kam es laut ÖAMTC zu Staus und Verzögerungen rund um den Schwarzenbergplatz und Karlsplatz, auf der Rechten Wienzeile, der Straßenbahnlinie 2, dem Rennweg und der Prinz-Eugen-Straße, so der Club. Gegen 9:00 Uhr seien die Blockaden wieder aufgelöst worden, berichtete der Automobilclub.
In Graz wurde kurz vor 8:00 Uhr auf der vierspurigen Glacisstraße auf der Höhe des Geidorfplatzes protestiert. Sechs Aktivistinnen und Aktivisten saßen auf der Fahrbahn, mindestens drei klebten sich laut Polizei mit ihren Händen fest. Im Nahbereich kam es laut ÖAMTC zu umfangreichen Staus. Von Norden kommend staute es auf der Grabenstraße bis zur Heinrich-Caspar-Gasse zurück. Ebenfalls gab es Staus auf dem Glacis und auf den Straßen im Univiertel. Nach rund einer Stunde war die Blockade wieder aufgelöst und die Straßen wieder passierbar.
Unterstützung des Protests von Wissenschaftlern
Hinter den Aktivisten stand auch eine Gruppe von Grazer Klimaforschern, Umweltwissenschaftlern, Naturwissenschaftlern und Ökologen auf der Straße. Sie zeigten sich solidarisch mit den Protestierenden und stellten sich der öffentlichen Diskussion: "Wir wollen ganz klar festhalten, dass die Sorgen der Klimabewegung berechtigt sind", betonte der Grazer Nachhaltigkeitsforscher Thomas Brudermann gegenüber der APA. Er war mit rund 40 seiner Kolleginnen und Kollegen anwesend. "In unseren wissenschaftlichen Studien sehen wir, wie zerstörerisch die Folgen für uns alle sein werden, wenn wir nicht umgehend für viel mehr Klimaschutz sorgen", hieß es dazu von Brudermann, dem Klimaökonomen Karl Steininger und der Stadtgeografin Anke Strüver unterzeichneten Protestnote, die von 16 weiteren Forschern mitunterzeichnet wurde.
Die "Letzte Generation" reagierte am Montag zudem auf die jüngsten Aussagen von Bundeskanzler
Angebot der "Letzten Generation": "Wenn sich ein Bürgermeister hinter unsere Forderungen stellt, sind wir bereit, Vereinbarungen zu treffen"
Am Montag berichteten die "Salzburger Nachrichten" zudem von einem Angebot der Aktivisten: "Wenn sich ein Bürgermeister hinter unsere Forderungen stellt, sind wir bereit, Vereinbarungen zu treffen." Ein Vertreter der "Letzten Generation" schlug vor, dass die Aktivisten ihren Protest auf der Straße aussetzen könnten, wenn sich die Stadtchefs öffentlich zum Klimaschutz bekennen.
Die von den SN befragten Bürgermeister reagierten unterschiedlich auf dieses Angebot. Während der grüne Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi Verhandlungsbereitschaft signalisierte ("Ich stehe hinter den Protesten der 'Letzten Generation'"), zeigte sich Salzburgs Harald Preuner ablehnend: "Ich kann mit dieser Art des Protests überhaupt nichts anfangen", sagte er. Preuners Linzer Kollege Klaus Luger kann sich Verhandlungen mit den Protestierenden vorstellen, freilich unter einer Bedingung: Während der Gespräche dürften sich die Aktivistinnen und Aktivisten vier Wochen lang nicht auf Linzer Straßen festkleben, sagte Luger zu den SN. (APA/tas)