Ein ehemaliger Sicherheitsbeamter ist mehr als fünf Jahre nach einem Schulmassaker in den USA von jeglichem Fehlverhalten freigesprochen worden.
Mehr als fünf Jahre nach dem Massaker an einer Schule im US-Bundesstaat Florida mit 17 Toten ist ein ehemaliger Sicherheitsbeamter von jeglichem Fehlverhalten freigesprochen worden. Der Mann arbeitete damals an der High School in Parkland und war zur Tatzeit auf dem Gelände im Einsatz. Ihm war vorgeworfen worden, vor der Schule ausgeharrt zu haben, statt den Täter zu konfrontieren, obwohl er bewaffnet gewesen sei. Nun wurde der heute 60-Jährige in allen Anklagepunkten für nicht schuldig befunden, wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichten.
Im Gerichtssaal spielten sich nach dem Freispruch am Donnerstag emotionale Szenen ab. Der 60-Jährige legte seinen Kopf auf den Tisch und weinte, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. In einem anderen Moment ballte er die Faust wie zum Sieg, gleichzeitig stand ihm die Anspannung noch ins Gesicht geschrieben. Dem ehemaligen Sicherheitsmann hätte im Fall eines Schuldspruchs eine Haftstrafe von bis zu 96 Jahren gedroht. "Ich habe mein Leben zurück", sagte er außerhalb des Gerichtssaals zu Reportern. "Es war eine so lange Zeit eine Achterbahnfahrt der Gefühle."
Mutter eines getöteten Lehrers: Ehemaliger Sicherheitsbeamter "moralisch verantwortlich"
Die Mutter eines getöteten Lehrers sagte dem Sender CNN: "Er mag rechtlich nicht zur Verantwortung gezogen worden sein, aber es besteht kein Zweifel, dass er moralisch verantwortlich ist." Der 60-Jährige hatte die Funktion des School resource officers und war in dieser Funktion dem örtlichen Sheriff unterstellt.
Am 14. Februar 2018 hatte ein damals 19-Jähriger an der Schule in Parkland mit einem legal erworbenen halbautomatischen Gewehr 14 Jugendliche und drei Erwachsene erschossen und weitere Menschen verletzt. Der Schütze verbüßt eine lebenslange Haftstrafe ohne Bewährung.
Der ehemalige Sicherheitsbeamte wurde 2019 unter anderem wegen grober Fahrlässigkeit angeklagt. Ihm war nach einer 15-monatigen Untersuchung mitunter vorgeworfen worden, die Quelle der Schüsse nicht untersucht und andere Polizisten angewiesen zu haben, Abstand vom Schulgebäude zu halten, zitiert der Sender NBC unter Berufung auf Ermittlungsdokumente. (dpa/tas)

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