US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat in der US-Geheimdienstaffäre den Zugang zu vertraulichen Informationen im Militär mit Blick auf das Alter des mutmaßlichen Maulwurfs gerechtfertigt. "Die überwiegende Mehrheit unseres Militärs ist jung, und so ist es nichts Außergewöhnliches, dass junge Leute wichtige Dinge in unserem Militär tun", sagte Austin am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem schwedischen Kollegen Pål Jonson bei Stockholm. Am Ende gehe darum, wie verantwortungsvoll man seine Aufgaben erfülle.

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Seit Wochen kursieren im Internet Dutzende US-Geheimdokumente. Ein 21 Jahre alter Angehöriger des US-Militärs, Jack Teixeira, steht im Verdacht, diese in einem geschlossen Chat-Raum veröffentlicht zu haben. Von dort aus verbreiteten sie sich weiter, bis auch Behörden und Medien darauf aufmerksam wurden. Teixeira wurde vergangene Woche festgenommen und einem Richter vorgeführt. Dem IT-Spezialisten der Nationalgarde werden unbefugte Entfernung, Aufbewahrung und Übermittlung von Verschlusssachen und nationalen Verteidigungsinformationen zur Last gelegt. Im Falle einer Verurteilung könnte er für mehrere Jahre hinter Gitter kommen.

Für die US-Regierung sind nicht nur die Sicherheitslücke an sich und die Offenlegung des sensiblen Materials problematisch, auch die Außenwirkung auf internationaler Bühne ist fatal. Der schwedische Verteidigungsminister sagte, das Thema habe bei den Gesprächen mit Austin nicht auf der Tagesordnung gestanden. "Ich kann nur sagen, dass wir eine gute nachrichtendienstliche Zusammenarbeit zwischen Schweden und den Vereinigten Staaten haben", sagte Jonson. Man vertraue den USA, die Situation angemessen handzuhaben.  © dpa

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