Nach Vertuschungsvorwürfen gegen den früheren Papst Johannes Paul II. macht Polens Regierung die Verteidigung des Pontifex zu ihrem Thema. Dazu schreibt die polnische Zeitung "Rzeczpospolita" Freitag:
"Zuckerbrot und Peitsche sind das klassische Rezept für den Erfolg der nationalkonservativen Regierungspartei PiS bei den Wahlen. Die Peitsche besteht darin, einen Feind der Polen zu identifizieren, gegen den sie nur das PiS-Lager verteidigen kann. Das Zuckerbrot sind die Sozialprogramme. Die gesellschaftspolitische Situation ist gerade günstig für die PiS. Bei der vergangenen Wahl hat sie die Polen verängstigt und sie angeblich gegen Flüchtlinge und die LGBT-Community verteidigt. Jetzt verteidigt sie die Polen gegen einen Angriff auf die Autorität von Papst Johannes Paul II.
Wenn extreme Organisationen nun anfangen sollten, Denkmäler von Johannes Paul II. zu zerstören und wenn es vor den Wahlen eine aggressive Kampagne gegen die katholische Kirche geben sollte, dann hat die PiS eine Chance, die Emotionen der Polen zu steuern, was sich an der Wahlurne in der "Verteidigung der gemeinsamen Werte" niederschlagen wird." © dpa