- Ein Gen sorgt dafür, dass manche Menschen Spargel-Urin produzieren und andere nicht.
- Der Geruch ist alles andere als angenehm.
- Erdbeeren können Abhilfe schaffen.
Nach dem Spargel-Menü bleibt bei vielen Menschen nicht nur die Erinnerung an das leckere Gemüse und die köstliche Hollandaise, sondern auch der strenge Geruch des Urins. Wie entsteht er?
Verantwortlich ist laut des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) die Asparagusinsäure, die von Natur aus im Spargel steckt. Im Körper wird sie zerlegt, wobei schwefelhaltige Verbindungen entstehen. Sie werden über den Urin ausgeschieden.
Doch: Das passiert nicht bei jedem Menschen. Während einige Spargel-Fans beim Besuch auf der Toilette die Nase rümpfen, riechen andere nicht den kleinsten Hauch des Edel-Gemüses.
Laut BZfE liegt die Antwort in dem Enzym, das die Asparagusinsäure im Körper abbaut. Das hat nur rund jeder Zweite in seiner Gen-Ausstattung. Wer es nicht hat, hat demnach auch nicht mit Spargel-Urin zu kämpfen.
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Geruchsempfindlichkeit ist auch ein Thema
Vollständig von der Wissenschaft geklärt, ist das Phänomen aber nicht. So gibt es laut BZfE auch die Theorie, dass einige Menschen einfach weniger empfindlich sind, wenn es um den Geruch ihres eigenen Urins geht.

Es gibt auch Hinweise darauf, dass sich der strenge Spargel-Geruch im Urin abmildern lässt - und zwar, indem man fleißig Erdbeeren nascht. Das BZfE verweist auf eine norwegische Studie, die zeigte, dass Spargel-Urin dann weniger streng und sogar leicht nach Erdbeeren riechen kann.
Der Grund: eine chemische Reaktion zwischen sekundären Pflanzenstoffen der Erdbeeren und Proteinfragmenten des Spargels. Dadurch wird die Bildung schwefelhaltiger Verbindungen gehemmt.
Auch, wenn längst nicht alle Detailfragen geklärt sind: Eine große Portion Erdbeeren zum Nachtisch oder vor dem Spargel-Genuss kann nicht schaden.
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Auch Nahrungsergänzungsmittel verändern den Urin
Übrigens: Da Spargel eine entwässernde Wirkung hat, gibt es auch Nahrungsergänzungsmittel mit Spargel-Extrakt. Diese Produkte können sich ebenfalls im Urin bemerkbar machen, allerdings auf eine andere Art. Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass sich der Urin durch diese Produkte orange oder blau-grün verfärben kann. (dpa/mak)

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