Niemand kann mit Bestimmtheit sagen, ob Freiburg das Bayern-Spiel noch gekippt hätte, wenn der Gegner zu elft und nicht zu zwölft 17 Sekunden lang auf dem Platz gestanden hätte. Wir können nur unserem Menschenverstand vertrauen und sagen: hätte Freiburg eher nicht.
Um den Konjunktiv geht’s beim Fußball aber nicht. Es ist ja wie im Straßenverkehr: Fährt man zu schnell Auto, bekommen man eine Strafe, wenn man erwischt wird - auch wenn kein Unfall passiert. Und darauf können wir uns einigen: Bayern München ist erwischt worden.
Wie konnte so etwas überhaupt passieren?
Kurz zusammengefasst: Teammanagerin Kathleen Krüger hielt die falsche Rückennummer von
Trotzdem wird Bayern München, so viel Prognose sei erlaubt, unbestraft aus der Sache herauskommen. Am Ende ist das Vergehen eine Petitesse, die auf eine Verquickung unglücklicher Umstände zurückzuführen ist. Irgendwie war’s nur eine Frage der Zeit, dass so etwas passiert.
Früher ging der Auswechselspieler zum Einwechselspieler und klatschte sich symbolisch zum Schichtwechsel ab. Seitdem Spieler den Rasen an der nächstbesten Außenlinie verlassen sollen, egal wo, wird’s tatsächlich ein bisschen unübersichtlich. Coman wusste nicht, dass er raus sollte.
Ist der Vorfall eine Regeländerung wert? Nein, nicht deswegen. Bei den Ausführungsbestimmungen kann man aber durchaus zur alten Regelung "Du kommst, ich geh'" zurückkehren, weil das Wechselprozedere an der Mittellinie einfach fairer und sportlicher aussieht.
Man tut ja alles, damit Stadionbesucher und Fernsehzuschauer das Spiel selbstständiger nachvollziehen können. Hier wäre mal die Rolle rückwärts angebracht. Denn seien wir ehrlich: Wie oft haben wir zuletzt gefragt, wer rausgegangen ist, weil wir’s nicht richtig mitbekommen haben?
Unbehelligt sollten die Bayern aber den Fall nicht abhaken dürfen. Denn bei allem Verständnis für die Umstände, bleibt es beim Sachverhalt: Sie haben einen Fehler gemacht. Reue war bisher nicht zu spüren. Darum gilt auch hier: Strafe muss sein. Zumindest ein bisschen.