Zürich - Mit der langjährigen deutschen Star-Stürmerin will Lea Schüller erst gar nicht verglichen werden. "Ich werde niemals eine Alexandra Popp ersetzen. Ich bin nicht so ein Kapitänstyp, ich bin einfach nicht wie Poppi", sagt die Torjägerin der deutschen Fußballerinnen. Bei der Europameisterschaft in der Schweiz ist die 27-Jährige vom FC Bayern mit zwei Treffern durchaus im Soll - und dennoch etwas untergegangen.
Das soll sich im Viertelfinale am Samstag gegen Frankreich (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) ändern. Muss sich sogar ändern - wenn der achtfache Titelgewinner gegen den bisher so starken Mitfavoriten nicht aus dem Turnier fliegen will.
"Unglaublich wichtige Spielerin"
"Wir wollen
"Unfassbare Quote"
Für das Trainerteam steht das Thema "im Fokus", wie Maren Meinert, Assistentin von Bundestrainer Christian Wück, versichert. Im Nationalteam hat Schüller eine "unfassbare Quote" (Sportdirektorin
Wenn's dann ein Doppelpack oder gar (wie schon zweimal geschehen) ein Viererpack wird, heißt es: Es hat wieder "geschüllert" - in Anlehnung an Bayern-Legende Gerd Müller. Der Weltmeister von 1974 traf 68 Mal in 62 Länderspielen.
Mit

Schüller ist "extrem schnell"
Für Popp bringt Schüller alles mit. "Sie ist extrem schnell - bin ich nicht -, beidfüßig, auch kopfballstark. Bei ihrer Schnelligkeit hat sie die Tendenz, in die Tiefe abzuhauen", erklärte die frühere Kapitänin und EM-Heldin von 2022 im Podcast "Copa TS". In den letzten Monaten sei Schüller aber dem Ball mehr mit dem Rücken zum Tor entgegengekommen. Grundsätzlich freue sie sich, "dass man einfach sagen kann: Ich bin jetzt weg, aber da ist ja jemand", so Popp.
Dennoch läuft es bei der EM für Schüller nicht richtig rund. Die Münchnerin hat auffällig wenig Ballkontakte, was auch an den nicht so präzisen Hereingaben der Außenspielerinnen Klara Bühl, Jule Brand oder Sarai Linder liegt. Und daran, dass als Ballverteilerin auf der Zehn weder Linda Dallmann noch Laura Freigang überzeugten.
Wenn die Auswechslung droht - dann trifft sie
Dennoch traf Schüller beim 2:0 gegen Polen und beim 2:1 gegen Dänemark - kurioserweise jeweils in der 66. Minute. "Ich weiß auch nicht, was mit Lea los ist", scherzte Wück danach. "Ich glaube, sie merkt, wenn wir draußen darüber nachdenken, sie auszuwechseln, dann macht sie halt noch kurz ein Tor und geht dann raus." Beim 1:4 gegen Schweden klappte das nicht. Eingespielt hat sich inzwischen aber, dass nach gut einer Stunde die Leipzigerin Giovanna Hoffmann für die Mittelstürmerin kommt.
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"Gehöre wirklich zu den Alten"
Schüller, die nebenbei Wirtschaftsingenieurwesen an einer Fernuni studiert, sieht sich in der DFB-Auswahl ohnehin nicht als Solistin. "Ich habe die drittmeisten Länderspiele, dementsprechend gehöre ich wirklich zu den Alten. Das ist einfach das, was sich geändert hat. Ich muss Erfahrung weitergeben, ich muss Verantwortung übernehmen." Sie finde sich auch ganz gut ein in diese Rolle, auch wenn sie betont: "Ich bin jetzt keine Giulia Gwinn, die Kapitänin geworden ist." Und auch keine Alexandra Popp. © Deutsche Presse-Agentur