Andrea Henkel erhebt nach dem letzten Rennen ihrer Karriere 2014 in Oslo das Glas
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Andrea Henkel hat am 10. Dezember 2022 allen Grund, zu strahlen, wie am 23. März 2014 in Oslo nach dem letzten Rennen ihrer Karriere: Henkel feiert ihren 45. Geburtstag. In der Galerie der erfolgreichsten deutschen Biathletinnen gebührt ihr ein besonderer Platz. Vorhang auf für Henkel und Kolleginnen.
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Andrea Henkel kam am 10. Dezember 1977 in Ilmenau im Osten Thüringens zur Welt - genau drei Jahre und sechs Tage nach ihrer Schwester Manuela, die es als Langläuferin ebenfalls zur Olympiasiegerin bringen sollte.
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Mit 46 Weltcupsiegen, acht Weltmeisterschaftstiteln und zwei Olympiasiegen zählt Henkel zu den erfolgreichsten deutschen Biathletinnen. 2002 holte sie den ersten Platz im Einzel in Salt Lake City und in der Staffel. 2007 folgte der Triumph im Gesamt-Weltcup. Nach der Saison 2013/14 beendete sie ihre Karriere. Verheiratet ist sie mit dem früheren US-Biathleten Tim Burke.
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Uschi Disl war eine der ersten deutschen Biathletinnen, die auch international Erfolge verbuchten. Disl, die am15. November 1970 im bayerischen Bad Tölz zur Welt kam, feierte ihr Weltcupdebüt 1989. Zuvor war sie vom Langlauf zum Biathlon gewechselt. Das Foto zeigt sie im Jahr 1993.
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Ihr erstes Weltcuprennen gewann Disl 1990/91 mit dem Sprint, die erste WM-Medaille folgte 1991 im finnischen Lahti, eine bronzene. Und auch bei den Deutschen Meisterschaften war sie siegreich - im Einzelwettbewerb über 15 Kilometer.
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1992 war Damenbiathlon zum ersten Mal eine olympische Disziplin, und Disl war mit der deutschen Staffel sofort erfolgreich. Gemeinsam holte das Team Silber. In Lillehammer kamen 1994 eine weitere olympische Silbermedaille sowie eine in Bronze hinzu. Aber Disl wollte auch Gold.
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Das gelang ihr 1998 in Nagano im Staffelrennen gemeinsam mit Martina Zellner, Katrin Apel und Petra Behle (v.l.n.r.). Zuvor hatte sie auch Bronze (Einzelrennen) und Silber (Sprintrennen) geholt. Insgesamt ist Disl eine der erfolgreichsten Biathletinnen bei Olympia aller Zeiten. Sie qualifizierte sich fünfmal und gewann neun Medaillen - mindestens eine bei jedem Turnier.
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Die Sportlerin heimste zudem 19 WM-Medaillen und 30 Einzelsiege im Weltcup ein. Nach ihrem Karriereende 2006 legte sie eine Baby-Pause ein und fungierte danach mehrere Jahre als TV-Expertin der ARD. Heute lebt sie mit ihrem Mann Thomas Söderberg und den beiden gemeinsamen Kindern im schwedischen Mora. Die folgenden Sportlerinnen gehören ebenfalls zu Deutschlands Biathlon-Assen.
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Petra Behle ist eine wahre Pionierin des Biathlonsports für Frauen. 1987 gab sie ihr Debüt im Weltcup und wurde ein Jahr später mit 19 jüngste deutsche Weltmeisterin im Biathlon, damals wurden in Deutschland noch keine Wettkämpfe für Frauen ausgetragen. Behle beendete ihre Laufbahn als Biathletin 1998 mit einem Olympiasieg im Team mit Uschi Disl, Katrin Apel und Martina Zellner.
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Bereits mit sechs Jahren unternahm Martina Zellner erste Gehversuche auf Langlaufskiern. Als Frauen-Biathlon in den 1980er Jahren populärer wurde, startete die gebürtige Traunsteinerin ihre ersten Versuche am Gewehr. 1990 feierte sie schließlich ihr Debüt im Juniorenbereich. 1998 gewann sie mit Disl, Katrin Apel und Behle in Nagano Gold in der Staffel.
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Zunächst trat Apel als Langläuferin an, 1994 entschied sie sich dann für den Biathlonsport - und das erfolgreich. Vor ihrem Rücktritt 2007 gewann sie zweimal Olympia-Gold und je einmal Silber und Bronze. Zusätzlich holte sie vier goldene und fünf silberne WM-Medaillen und eine in Bronze.
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16 Jahre lang begeisterte Verena Bentele als blinde Biathletin. Sie ist von Geburt an erblindet und gewann insgesamt zwölf paralympische Goldmedaillen, allein 2010 in Vancouver siegte sie fünfmal. Nach ihrer sportlichen Karriere bestieg sie den Kilimandscharo und als erster blinder Mensch den Mount Meru. Bentele schlug auch eine politische und Funktionärskarriere ein. Das SPD-Mitglied fungierte zwischen 2014 und 2018 als Behindertenbeauftragte der Bundesregierung. Seit 2018 leitet sie als Präsidenten den Sozialverband VdK.
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In Salt Lake City holte Kati Wilhelm 2002 zweimal Gold und einmal Silber, vier Jahre später folgten in Turin noch einmal Gold und zweimal Silber, in Vancouver nochmal Bronze. Damit ist sie bis heute eine der erfolgreichsten deutschen Olympia-Biathletinnen. Auch im Weltcup feierte der Rotschopf große Erfolge. Nach ihrem Rücktritt 2010 wechselte Wilhelm als Biathlon-Expertin zur ARD.
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Martina Glagow feierte als Jugendliche im slowenischen Pokljuka als Zweite im Massenstart ihren großen internationalen Durchbruch. In der Saison 2002/03 gewann die Mittenwalderin als erste Deutsche den Gesamtweltcup. Nach 24 Weltcupsiegen, vier Olympia-Medaillen (dreimal Silber, einmal Bronze) und dreifachem WM-Gold beendete die Polizeihauptmeisterin 2010 ihre Karriere. Seitdem lebt sie auch in Österreich, der Heimat ihres Ehemannes Günther Beck. Den ehemaligen Biathleten heiratete Glagow 2008.
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Simone Hauswald gab ihr Debüt in der Saison 2002/03 und schaffte es regelmäßig unter die Top 20. Von einer Schienbeinverletzung zurückgeworfen, musste die Halbkoreanerin noch sechs weitere Jahre auf ihren ersten Triumph im Weltcup warten. Im Dezember 2008 gelang ihr dann in Pyeongchang ein besonderer Erfolg: In der Heimat ihrer Mutter holte sie 2009 gleich zwei WM-Medaillen, die erste goldene folgte ein Jahr später in Chanty-Mansijsk. Dieser Erfolg in der Mixed-Staffel setzte des krönende Ende der Karriere Hauswalds.
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Mit dabei war damals als zweite Biathletin Magdalena Neuner. Sie ist Deutschlands Biathlon-Königin. Neuner gewann in ihrer Karriere zwischen 2006 und 2012 alles, was es zu gewinnen gab: zwei olympische Goldmedaillen, zwölf WM-Titel, dreimal die Weltcup-Gesamtwertung und 34 Einzelrennen. Insgesamt lief sie 63 Mal aufs Podium, bevor sie mit 25 in "Rente" ging. Neuner aber blieb als beliebter Gast in Shows, sogar als Schauspielerin und nicht zuletzt als Expertin in der ARD auf dem Schirm präsent und ein Gesicht des Biathlons. Viele Fans haben Neuner über ihr Karriereende hinaus die Treue gehalten.
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Schon früh zog es auch Franziska Hildebrand auf die Bretter, wo sie lange Zeit von ihrem Vater Wolfgang Hildebrand trainiert wurde. Ihr Weltcupdebüt gab sie 2010/11 in Östersund, wo sie den sechsten Platz belegte. In der Saison 2012/13 gewann sie zusammen mit Tina Bachmann, Miriam Gössner und Nadine Horchler mit einem dritten Platz ihren ersten Podestplatz im Weltcup. Hildebrand hat eine sehr gute Bilanz ihrer nach dem Winter 2020/21 beendeten Karriere vorzuweisen: Sie holte sich zweimal WM-Gold, je einmal WM-Silber und WM-Bronze, sowie einmal EM-Gold, eine silberne und drei EM-Bronze-Medaillen.
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Maren Hammerschmidt entdeckte ihre Liebe zum Biathlon bereits in der ersten Klasse bei einem Schnupperkurs. Ihr Europacupdebüt feierte sie 2010, bevor sie 2012 erstmals im Weltcup antrat. 2017 holte sie WM-Gold mit der Staffel, ein Jahr nach der Bronzemedaille in der gleichen Disziplin. Dies blieben ihre größten Erfolge. Zehn Jahre und zwei Tage nach ihrem Debüt im Weltcup erklärte Hammerschmidt am 18. März 2022 ihren Rücktritt vom aktiven Sport.
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Laura Dahlmeier legte eine beispiellose Biathlonkarriere hin - nicht umsonst wird sie bis heute oft mit Magdalena Neuner verglichen. Nach ihrem Abitur 2011 wurde sie in den Nationalkader aufgenommen. Sie holte sieben Weltmeistertitel, den Sieg des Gesamtweltcups 2016/17 und zwei Goldmedaillen bei Olympia 2018. Im Mai 2019 erklärte die damals 25-Jährige nach dem Gewinn von insgesamt 18 Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften ihren Rücktritt - im gleichen Alter wie Neuner. Und wie sie und zahlreiche andere Kolleginnen wechselte Dahlmeier als Expertin zum Fernsehen, sie zum ZDF. Sie sucht als passionierte Bergsteigerin und Bergläuferin auch immer wieder alpine Herausforderungen.
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Nach 14 erfolgreichen Jahren als Langläuferin wandte sich Evi Sachenbacher-Stehle 2012 dem Biathlon zu. Bereits bei ihrem ersten Wettkampf holte sie sich Gold bei der deutschen Meisterschaft. Allerdings wurden ihre Erfolge von einem Dopingskandal überschattet: Bei den Olympischen Spiele 2014 wurden Spuren von Methylhexanamin in ihrem Urin gefunden. Die Ehefrau des ehemaligen deutschen Abfahrers Johannes Stehle erklärte im November 2014 nach dem Gewinn von fünf olympischen Medaillen und deren sechs bei Weltmeisterschaften ihren Rücktritt. Sie hatte zwei Weltcupsiege als Biathletin gefeiert.
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Auch Vanessa Hinz (links, hier neben Denise Herrmann-Wick) begann ihre Skikarriere im Langlauf, bevor sie 2012 zum Biathlon wechselte. Hinz gelang 2014 zusammen mit ihren Kolleginnen Luise Kummer, Franziska Hildebrand und Franziska Preuß ihr erster Weltcupsieg. Mittlerweile hat die gebürtige Münchnerin sieben WM-Medaillen (drei Mal Gold und vier Mal Silber) gesammelt. Mit der Staffel holte Hinz bei den Olympischen Winterspielen in Peking 2022 Bronze.
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In dieser Staffel lief auch Franziska Preuß. Ihr Herz gehörte lange Zeit der Leichtathletik, bis sie mit 15 Jahren ein Trainingscamp für Biathlon besuchte. 2014 feierte die gebürtige Wasserburgerin ihr Weltcupdebüt. Bei der WM 2015 holte sie im finnischen Kontiolahti Gold mit der Staffel und Silber im Massenstart. Seitdem sind bei Weltmeisterschaften vier silberne und eine bronzene Medaille dazugekommen - immer in Staffeln. In der Gesamtweltcup-Wertung landete Preuß 2020/21 auf Rang drei.
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2019/20 erkämpfte sich diesen dritten Platz im Gesamt-Weltcup Preuß' Teamkollegin Denise Herrmann. Sie heißt seit ihrer Heirat im Sommer 2022 Herrmann-Wick. Ihr Mann Thomas war selbst Langläufer. Schon in dieser Disziplin feierte Herrmann große Erfolge. Bereits im Alter von acht Jahren nahm sie an ersten Wettkämpfen teil. 2016 wechselte sie dann zum Biathlon und ist dort nicht minder erfolgreich. Ihren lange größten Sieg feierte sie bei der Biathlon-WM 2019 in Östersund, als sie Weltmeisterin in der Verfolgung wurde. Doch dann kamen die Olympischen Winterspiele in Peking 2022. Herrmann wurde mit Gold im Einzel und Bronze mit der Staffel zum Zugpferd des deutschen Biathlon. Dabei lag sie vor Beginn der Spiele nur auf Rang 18 im Gesamt-Weltcup. Zu Beginn der Weltcup-Saison 2022/23 überwand Herrmann-Wick ihre Aversion gegen die Strecke in Hochfilzen und siegte im Sprint. (SpotOn/hau)