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Rosins Restaurants
Das ist Frank Rosin in 14 Jahren Gastrocoaching bei "Rosins Restaurants" noch nicht untergekommen: Im "Le Coq" in Haan schmecken die Gerichte hervorragend, Koch Reza arbeitet bis zum Umfallen. Das Problem liegt anderswo.
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Teaserbild: © Kabel Eins

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Premiere bei "Rosins Restaurants" (Kabel Eins): Noch nie war der Sternekoch bei einem Testessen so überzeugt von der Qualität des Essens wie im "Le Coq" in Haan. Was Küchenchef Reza Niknejad hier auftischt, ist "gnadenlos gut". Trotzdem bleiben die Gäste aus, die Schulden drücken. Rosin geht der Sache auf den Grund.
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Seit einem Jahr betreiben Reza Niknejad und seine Frau Shima Tabrizi in Haan ihr Restaurant "Le Coq". Auf der Speisekarte stehen französische Gerichte unter dem Motto Fine Dining. Reza ist vor 18 Jahren aus Iran nach Deutschland gekommen. Vom Tellerwäscher hat er sich zum Küchenchef hochgearbeitet. Seine Frau ist Kosmetikerin. Mit dem Lokal haben sie sich einen Traum erfüllt.
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Als Frank Rosin und Einrichter Flo Kogler das Restaurant betreten, werden sie von Reza überschwänglich begrüßt: "Ich habe früher immer 'Rosins Restaurants' geguckt", sagt der Koch. Den Profis gefällt, was sie sehen: 1a-Lage am Marktplatz, stimmige Einrichtung: "Du bist hier arbeitslos", neckt Rosin seinen Kollegen Flo.
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Doch die Lage ist ernst: Die Gäste nehmen das Lokal nicht an. In nur einem Jahr hat das Ehepaar bereits 25.000 Euro Schulden angehäuft. Am Essen liegt es in diesem Fall nicht, wie Frank Rosin überrascht feststellt, denn das ist "gnadenlos gut". Reza platzt fast vor Stolz, als er dieses Kompliment seines Kollegen hört.
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Was das Problem im "Le Coq" ist, machen die Testesser klar: Aufgrund der Eigenwerbung erwarten sie gehobene, französische Küche. Doch Küchenchef Reza gibt den Speisen oft einen orientalischen Twist. Das schmeckt zwar sehr gut, scheint aber nicht stimmig. "Ich wette auch, keiner in dem Laden spricht Französisch", vermutet Frank Rosin richtig.
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Ein weiterer Knackpunkt: Geschäftsführerin Shima, die den Service leitet, ist nicht vom Fach und dadurch oft unsicher: "Sie hat gewirkt wie ihre eigene Aushilfe", stellt Frank Rosin fest und nimmt sie ins Gebet: "Du musst wissen, was du tust, sonst bist du nur ein tellertragender Mensch", sagt er zu ihr.
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Wie sehr Reza unter der Situation leidet, wird im Gespräch mit Frank Rosin klar: Der 45-Jährige berichtet, dass er oftmals 19 Stunden am Tag arbeitet. Weil er alles perfekt machen will, bereitet er die aufwendigen Gerichte regelmäßig auch nachts vor. Da bleibt keine Zeit, nach Hause zu gehen. Auf Nachfrage zeigt Reza Frank Rosin seinen Schlafplatz im Keller des Lokals.
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"Er schläft in einem Rattenloch da unten im Keller, da blutet mein kollegiales Herz", sagt Frank Rosin mitfühlend. Die Situation erinnert ihn an seinen eigenen Start in die Selbstständigkeit, erklärt der Sternekoch: "Da habe ich auch überall geschlafen, wo es ging: auf einem Tisch oder dem Ofen", erinnert er sich.
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Rosin ist klar: Ein neues Konzept muss her für das "Le Coq". Weg vom französischen Fine Dining hin zu authentischer Küche aus Rezas Heimat mit europäischem Einschlag. Genug Platz ist in dem Lokal, und so sollen die Betreiber einen bislang ungenutzten Teil ihres Restaurants ausbauen und dort einen Mittagstisch anbieten.
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Dass Reza weiß, was er tut, ist Frank Rosin klar: Seine Suppe mit Bockshornklee und getrockneten Zitronen lässt dem Profi das Wasser im Mund zusammenlaufen: "Das hatten wir in 14 Jahren noch nie: Küchentechnisch stimmt hier einfach alles", lobt er seinen Kollegen. Der muss nur noch lernen, effizienter zu arbeiten.
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Rosins neues Konzept sieht vor, dass Reza und Shima in ihrem Lokal auch Weine und das selbst gemachte Brot verkaufen. Abends ist nur noch an vier Tagen geöffnet, dafür auch tagsüber. So kann Reza endlich wieder mehr Zeit mit seinen drei Kindern verbringen. Shima findet das neue Konzept sehr gut: "Ich fühle mich entlastet", sagt sie.
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Doch Frank Rosin macht der Geschäftsführerin klar, dass sie stets ein Auge auf ihr "Baby" haben muss. Warum liegt so viel Laub vor dem Eingang? "So empfange ich doch keine Gäste, muss ich den Sch... wieder selbst machen", motzt der Gastrocoach. Auch wenn sie viel zu tun habe, müsse sie sich um so etwas kümmern, ermahnt Rosin Shima.
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Shima kommen die Tränen: "Ich brauche Unterstützung, nicht nur heute, aber ich finde kein Personal", klagt sie. Frank Rosin kennt das Problem: "Das ist die Realität, in der wir leben. Es ist ganz anders als vor 20 Jahren", bestätigt der Kochprofi die dramatische Lage der Branche. Rosin trotzig: "Wir machen jetzt das Beste daraus!"
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Am Finaltag zeigt sich: Der Kampf hat sich gelohnt. Den Gästen schmecken Rezas neue Kreationen hervorragend, und auch Shima hat im Service dazugelernt und kann auf Fragen nach den Zutaten Auskunft geben. Als sie hört, was Frank Rosin über ihren Mann sagt, fließen Freudentränen: "Du bist der beste Koch, den wir in 14 Jahren 'Rosins Restaurants' hatten!"
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