Der ehemalige Gesundheitsminister Jens Spahn steht aufgrund der Maskenaffäre weiter unter Druck. Bei "Markus Lanz" (ZDF) bezog er am Mittwochabend Stellung zu einem bislang unveröffentlichten Sonderbericht und sorgte dabei für Fassungslosigkeit bei dem ZDF-Moderator.
Bei "Markus Lanz" äußerte sich der ehemalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zur Maskenaffäre und dem damit verbundenen Sonderbericht, in dem ihm vorgeworfen wird, Milliardenbeträge bei der Beschaffung von Corona-Masken verschwendet zu haben. Journalistin Anna Lehmann merkte in dem Zusammenhang an, dass es durchaus "Warnungen und Hinweise" - auch aus Spahns Ministerium - gegeben habe. Der CDU-Politiker wollte darauf jedoch nicht eingehen und stellte klar: "Wir waren auf einmal in einer Pandemie, alle haben gesagt, wir brauchen Masken. Wir haben gemerkt, wir haben keine. (...) Was wäre die Alternative gewesen? Nicht zu handeln, abzuwarten?"
Lanz offenbarte daraufhin, dass er "den Druck" in der Situation durchaus nachvollziehen könne. Dennoch unterstellte er dem Ex-Gesundheitsminister eine fehlende Bereitschaft zur Aufarbeitung. "Da entsteht ein ganz komisches Gefühl (...) der Mauschelei", so der ZDF-Moderator. Spahn erklärte daraufhin, dass er den genauen Inhalt des Sonderberichts sowie die darin enthaltenen Quellen nicht kenne. "Ich würde den Bericht gerne selber lesen, (...) ich muss nur zur Kenntnis nehmen, wenn Frau Warken sagt, wir müssen den erst einmal durchschauen, was Datenschutz, Persönlichkeitsrechte und Prozessrisiken angeht", so der CDU-Mann.
Da wurde Lanz wütend: "Herr Spahn, das ist doch ein Witz!" Der Moderator wetterte weiter: "Sie sind CDU, die Bundesgesundheitsministerin ist CDU! Interessiert Sie das nicht?" Doch der CDU-Politiker stellte klar: "Es interessiert mich sogar sehr, aber ich werde - genau so wie jeder andere Abgeordnete auch - warten, bis es dem Bundestag zur Verfügung gestellt wird." Markus Lanz warnte daraufhin eindringlich, dass der "katastrophale Eindruck" entstehe, dass "alle unter einer Decke" stecken: "Sie wollen nicht ernsthaft der deutschen Öffentlichkeit erzählen, dass Sie nicht in der Lage wären, dafür zu sorgen, dass dieser Bericht öffentlich wird?"
Spahn konterte genervt: "Der Bericht wird aufbereitet und öffentlich werden!" Eine Aussage, die den Moderator erneut fassungslos machte: "Er wird aufbereitet?" Als Spahn mit einem nüchternen "Er muss an bestimmten Stellen zum Beispiel geschwärzt werden" antwortete, stichelte Lanz schließlich: "Ein Bericht über einen Bericht, es ist absurd."
Sehen Sie die Lanz-Sendung in voller Länge jederzeit bei https://kurz.zdf.de/LANZ/