Millionendeal im Innviertel: Der US-Konzern Wabtec übernimmt den oberösterreichischen Bahntechnik-Spezialisten Frauscher für 675 Millionen Euro. Damit bekommt das Traditionsunternehmen einen globalen Eigentümer – doch der Deal steht noch unter kartellrechtlichem Vorbehalt.

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Der oberösterreichische Bahnsensoren-Hersteller Frauscher Sensortechnik wechselt den Eigentümer. Wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" (online) am Montag mit Verweis auf eine Unternehmensmitteilung berichten, übernimmt der börsennotierte US-Konzern Wabtec das Unternehmen aus dem Innviertel für 675 Mio. Euro. Wabtec produziert Lokomotiven und Komponenten für Schienenfahrzeuge und setzte zuletzt 10,5 Milliarden US-Dollar jährlich um.

Konkret soll die Muttergesellschaft Frauscher Sensor Technology Group übernommen werden, schreibt die Zeitung. Frauscher Sensortechnik entwickelt und produziert Sicherheits-Signaltechnik für den Bahnbau, etwa Radsensoren und Achszähler. Das Unternehmen war 1987 von Josef Frauscher gegründet worden. Er verkaufte die Firma 2016/17 an das Management mit Michael Thiel (59) an der Spitze und den US-Fonds Greenbriar. 2019 übernahm dann Delachaux Frauscher zu 92 Prozent. Nun verkaufen sowohl Delachaux als auch das Management (zuletzt acht Prozent) ihre Anteile.

"Der heutige Tag markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Entwicklung von Frauscher und spiegelt unser kontinuierliches Wachstum und Engagement für Innovation in den vergangenen 35 Jahren", wird Frauscher-Chef Thiel zitiert. "Mit dem neuen strategischen Partner Wabtec gebe es "die Ressourcen, Expertise und globale Reichweite, um unser Wachstum zu beschleunigen und den Wert, den wir unseren Kunden weltweit bieten, weiter zu steigern".

Keine Angaben zum Zeitplan

Zum Zeitplan für die Übernahme wurden keine Angaben gemacht. Der Deal steht außerdem noch unter dem Vorbehalt wettbewerbsrechtlicher Genehmigungen. Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hatte zuletzt Bedenken gegen die geplante Übernahme des schwedischen Zugtechnik-Spezialisten Dellner Couplers durch Wabtec geäußert - diese musste auch bei der BWB zur Fusionskontrolle angemeldet werden, da sie sich auch auf den österreichischen Markt auswirken würde. Am Zug ist hier das Wiener Kartellgericht. (APA/bearbeitet von skr)