- Zu vielen Girokonten gibt es eine Kreditkarte dazu, entweder automatisch oder sie muss separat beantragt werden. Demgegenüber gibt es Anbieter, die Kreditkarten ohne Konto ausgeben.
- Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, die Entscheidung hängt von mehreren Faktoren ab. In jedem Fall sollte ein Kreditkartenvergleich erfolgen.
- Wir stellen die Vorzüge von Kreditkarten mit oder ohne Girokonto vor und gehen ebenfalls auf die negativen Aspekte ein.
Kreditkarte mit oder ohne Girokonto – Was ist besser?
Bei vielen Banken erhalten Kunden zu ihrem Girokonto eine Kreditkarte dazu. Das geschieht entweder automatisch oder der Kontoinhaber kann eine Visa- oder Mastercard separat beantragen, zum Beispiel bei der Hello Bank. Manchmal stehen verschiedene Karten zur Wahl. Darüber hinaus gibt es Kreditinstitute, die Kreditkarten ausgeben, ohne dass Kunden ein zweites Girokonto eröffnen müssen. Sie verwenden zur Abrechnung das Konto, das sie bereits haben. Beide Varianten zeichnen sich durch Vor- und Nachteile aus, die wir vorstellen werden, um die Entscheidung für die eine oder andere Kreditkarte zu erleichtern.
Mit oder ohne Konto? | Abrechnung | Jahresgebühr | Sollzinsen p. a. | |
ohne Konto | Überweisung | 0 € | 19,44 % | |
ohne Konto | Überweisung, Bankeinzug | 0 € im 1. Jahr, dann 72 € | k. A. | |
DKB Visa Debitkarte | mit Konto | Abbuchung | 0 € | 7,18 % (bei Aktivstatus 6,58 %) |
mit Konto | Bankeinzug | 0 € | 8,9 % |
Was sind die Vorteile einer Kreditkarte mit Girokonto?
Kreditkarten mit Girokonto haben viele Vorteile, beispielsweise:
- Alle Finanzen unter einem Dach
- Übersichtliche Verwaltung
- Automatische Abrechnung
- Konto und Karte ggf. ohne Jahresgebühr
- Günstige Konditionen
Der wichtigste Vorzug einer Kreditkarte mit angeschlossenem Girokonto liegt in der Übersichtlichkeit. Alle Finanzen werden zentral verwaltet, darum reicht es, die Zugangsdaten für ein einziges Onlinebanking im Gedächtnis zu behalten. Wer mehrere Konten und Karten hat, muss verschiedene Apps für das 3-D-Secure-Verfahren und die Erstellung von TANs installieren. Da ist es unkomplizierter, wenn Karte und Konto bei derselben Bank sind.
Zudem dient das zur Kreditkarte gehörende Girokonto als Abrechnungskonto. Alle Zahlungen, Abhebungen usw. werden addiert und die Summe wird alle vier Wochen ohne Zutun des Karteninhabers von diesem Konto abgebucht. Auf diese Weise ist jedoch keine Ratenzahlung möglich. Andererseits ist es ausgeschlossen, die Kreditkartenrechnung zu vergessen und versehentlich hohe Schulden anzuhäufen – sofern sich auf dem Girokonto ausreichend Guthaben befindet. Sonst wird der Überziehungsrahmen beansprucht und Zinsen müssen bezahlt werden. Daher ist es wichtig, seine Umsätze stets im Blick zu behalten.
Die meisten Girokonten mit Kreditkarte gibts bei Direktbanken oder Onlinebanken wie DKB oder N26 zu günstigen Konditionen. Da diese Kreditinstitute geringere Kosten als Filialbanken haben, kann die Kombination aus Konto und Karte gebührenfrei und mit niedrigen Entgelten für Leistungen wie Auslandseinsatz verbunden sein.
Doch ein Konto mit Kreditkarte ist nicht für jeden geeignet. Beispielsweise wird der nötige Kontowechsel als nachteilig empfunden. Außerdem stellen zunehmend mehr Anbieter auf Debit-Kreditkarten um, während die echten Kreditkarten gegen eine Gebühr und bei regelmäßigem Gehaltseingang ausgegeben werden. Wer das Girokonto zur Karte nicht als Gehaltskonto nutzen möchte oder zum Beispiel freiberuflich tätig ist, hat dann das Nachsehen.
Was sind die Vorteile einer Kreditkarte ohne Girokonto?
Bei einer Reihe von Anbietern sind Kreditkarten ohne ein weiteres Girokonto erhältlich. Diese zeichnen sich durch folgende Pluspunkte aus:
- Kein Kontowechsel nötig
- Abrechnung monatlich
- Unbürokratischer Kurzzeitkredit
- Prämien für Neukunden
- Classic-Karten ggf. ohne Jahresgebühr
Wer mit seinem Girokonto zufrieden ist, aber bei seiner Bank keine geeignete oder kostenlose Kreditkarte bekommt, für den ist eine Visa- oder Mastercard ohne Girokonto eine gute Wahl.
Bei Kreditkarten ohne Konto handelt es sich um Revolving Cards, echte Kreditkarten, die im Monatsrhythmus abgerechnet werden. Kunden haben dann die Möglichkeit, entweder alle Umsätze unverzüglich auszugleichen oder die Rechnungssumme in Raten zurückzuzahlen, wie einen Kredit. Wer die erste Variante nutzt, konnte diesen unbürokratischen Kurzzeitkredit gratis in Anspruch nehmen, denn nur im zweiten Fall sind Zinsen zu zahlen.
Aber auch Prepaid-Kreditkarten sind ohne Girokonto erhältlich. Im Gegensatz zu Revolving Cards ermöglichen sie ihren Besitzern volle Kostenkontrolle, weil sie erst mit Guthaben aufgeladen werden müssen. Die Ausgaben können dieses nicht übersteigen.
Gelegentlich profitieren Neukunden von Sonderaktionen, bei denen die Jahresgebühr der Kreditkarte ohne Girokonto im ersten Jahr entfällt. Das ist bei der Blue Card von American Express oder der PayLife-Gold-Kreditkarte von Hello Bank der Fall. Komplett kostenlose Kreditkarten ohne Girokonto gibt es in Österreich momentan kaum.
Neben der schlechten Verfügbarkeit hat eine Mastercard oder Visakarte ohne Konto weitere Nachteile. Wer beispielsweise seine Einkäufe nicht im Blick behält, kann sich leicht verschulden und muss dann hohe Sollzinsen zahlen. Ferner ist bei einigen ausgebenden Instituten die Abrechnung kompliziert oder kein automatischer Bankeinzug möglich, sodass jenen Kunden, die die Zahlungsfrist versäumen, ebenfalls unter Umständen hohe Extrakosten entstehen.
Wozu brauche ich noch eine Kreditkarte?
Wer ein Girokonto hat oder neu eröffnet, bekommt dazu eine Bankomatkarte. Bei dieser handelt es sich seit einigen Jahren überwiegend um eine Debit-Mastercard. Und die kann an allen Mastercard-Akzeptanzstellen verwendet werden, online, offline, bei Autovermietungen und in Hotels. Sie ist je nach Geldinstitut mit Apple Pay und Google Pay kombinierbar und oftmals ist das Geldabheben in Österreich oder im gesamten Euroraum damit kostenlos.
Der einzige Unterschied besteht in der Abrechnung. Bei Debit Cards werden die Umsätze direkt vom Referenzkonto abgebucht, bei Kreditkarten hingegen erfolgt die Abrechnung üblicherweise im Monatsrhythmus. Sprich, wer eine echte Kreditkarte hat, muss die gesammelten Ausgaben nicht sofort bezahlen, sondern er erhält von seiner Bank einen Kredit in Höhe des Kreditkartenlimits, über den er nach Herzenslust verfügen kann. Das ist besonders am Monatsende praktisch oder um unvorhergesehene Finanzlücken aufzufangen. Allerdings muss die Rechnung alle vier Wochen beglichen werden, entweder komplett oder in Ratenzahlungen. Bei der zweiten Variante verlangt die Bank Zinsen.
Premium-Kreditkarten in Gold, Platinum oder Schwarz mit Sonderleistungen wie Versicherungen, sind Zahlungsmittel und Statussymbol in einem. Schließlich gilt für sie ein bestimmtes Mindesteinkommen. Ihre Extras reichen von Versicherungen bis zu bevorzugten Behandlungen in Hotels und an Flughäfen oder Punktesammelaktionen mit wertvollen Prämien. Generell gilt, je hochwertiger die Karte ist, desto umfangreicher gestalten sich ihre Zusatzservices. Allerdings gibt es solche Kreditkarten üblicherweise ausschließlich gegen Gebühr.
Wo gibt es Kreditkarten mit oder ohne Girokonto?
Wer eine Kreditkarte beantragen möchte und sich fragt: „Welche Kreditkarte ist die Beste?“, sollte dafür einen umfassenden Kreditkartenvergleich vornehmen. Schließlich kommt die Wahl ganz auf die gewünschte Verwendung und das individuelle Budget an.
Advanzia Bank – free Mastercard Gold
Die free Mastercard Gold wird von der österreichischen Niederlassung der luxemburgischen Advanziabank ausgegeben. Es handelt sich um eine Revolving Card, also eine Kreditkarte ohne Girokonto, die zudem dauerhaft gebührenfrei ist, eine kostenlose Reiseversicherung enthält und über günstige Konditionen verfügt. Zum Beispiel können ihre Inhaber mit der free Mastercard Gold in beinah allen Ländern bezahlen und Geld abheben, ohne dafür Gebühren zahlen zu müssen. Serviceleistungen wie eine Ersatzkarte oder der Rechnungsversand per Brief sind ebenfalls gratis. Sollzinsen sind fällig, wenn die Teilzahlung genutzt wird, und für Bargeldverfügungen sowie Überweisungen ab dem Buchungstag, sie liegen derzeit bei 19,44 % p. a. Zu beachten ist, dass die Advanziabank keinen automatischen Bankeinzug ermöglicht, die Kreditkartenrechnung muss jeden Monat manuell per Überweisung bezahlt werden.
American Express – Blue Card
Alle Kreditkarten von Amex sind ohne Girokonto, dass gilt auch für die Blue Card. Diese wird an alle Bewerber ausgegeben, die ein Bruttojahresankommen ab 18.000 Euro haben. Wie fast alle privaten Kreditkarten des Anbieters ist sie im ersten Jahr gebührenfrei. Mit einer anschließenden Jahresgebühr von 40 Euro handelt es sich um die günstigste Zahlkarte des Anbieters. Diese entfällt ab einem Jahresumsatz von 3500 Euro. Amex-Kunden können ihre Kreditkartenrechnung per Überweisung zahlen oder den automatischen Lastschrifteinzug einrichten.
Die Blue Card berechtigt zur Teilnahme des Bonusprogramms Membership Rewards und ist mit einem grundlegenden Sicherheitspaket ausgestattet. Dieses umfasst eine Verkehrsmittel-Unfallversicherung, ein verlängertes Rückgaberecht für mit der Karte bezahlte Produkte im Wert zwischen 30 und 250 Euro – im Internet und offline. American-Express-Kreditkarten sind vor allem als Zahlkarten gedacht, das ist in Euro kostenlos, für Transaktionen in Fremdwährungen wird ein Entgelt von 2 % erhoben. Die Nutzung zum Bargeldbezug kann frühestens nach sechs Monaten freigeschaltet werden, jede Abhebung kostet 3 %.
DKB – Visa Debitkarte
Das Angebot der in Deutschland ansässigen DKB ist für Österreicher problemlos beantragbar. Zum bedingungslos kostenlosen Girokonto der DKB bekommen sie eine ebenfalls gebührenfreie Visa-Debitkarte dazu. Mit der können sie im gesamten Euro-Raum kostenlos Bargeld abheben und bezahlen. Bei einem Mindestgeldeingang von 700 Euro erlangen Karteninhaber Aktivstatus, damit entfällt für sie das Fremdwährungsentgelt in Höhe von 2,20 %. Alternativ können Sie im Onlinebanking eine Visa-Kreditkarte beantragen, die einmal monatlich abgerechnet wird. Sie kostet 2,49 Euro im Monat und kann unabhängig vom Geldeingang weltweit kostenlos benutzt werden.
N26 Standard – Mastercard Debit
Die mobile Bank N26 bietet mehrere Konten mit Karten an, bedingungslos kostenlos ist das Standardkonto mit Mastercard Debit. Bei dieser handelt es sich zunächst um eine virtuelle Kreditkarte, die direkt nach der schnellen Eröffnung einsatzbereit ist und bei Zahlungsdiensten wie Apple Pay hinterlegt werden kann. Wer eine physische Karte benötigt, kann diese gegen eine Liefergebühr in Höhe von 10 Euro in der N26-App bestellen. Mit der N26-Mastercard sind Abhebungen in Euro gebührenfrei, in anderen Währungen sind 1,7 % des Umsatzes zu zahlen. Bargeldlose Zahlungen sind unabhängig von der Währung ohne ein Entgelt möglich.
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