Im Osten des Kongo hat die Miliz ADF bei einem Angriff auf eine Totenwache mehr als 70 Menschen getötet. Die mit dem IS verbundene Gruppe ging mit Gewehren, Äxten und Macheten vor.
Bei einem Angriff der islamistischen Miliz ADF im Ostkongo sind nach Polizeiangaben mehr als 70 Menschen ums Leben gekommen. Ein Polizeisprecher sagte, die Miliz habe am Montagabend ein Haus in dem Dorf Ntoyo in der Provinz Nord-Kivu angegriffen, als sich dort zahlreiche Menschen zu einer Totenwache vor einer für Dienstag geplanten Beerdigung versammelt hatten. Die Islamisten attackierten die Bewohner den Angaben zufolge mit Gewehren, Äxten und Macheten.
Bisher seien 71 Tote geborgen und Dutzende Überlebende in Krankenhäuser gebracht worden, sagte der Polizeisprecher unter Berufung auf Angaben des Roten Kreuzes.
Seit 30 Jahren Angriffe
Die Miliz ADF stammt ursprünglich aus dem ostafrikanischen Uganda. Sie wollte dort einen islamischen Staat errichten. Nach einer militärischen Niederlage flohen die Kämpfer in die Wälder des Nachbarlands Kongo, wo sie seit fast 30 Jahren immer wieder Angriffe auf christliche Dörfer oder Kirchen verüben. Die Gruppe steht in Verbindung mit der Terrorgruppe Islamischer Staat.
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