Der Zutritt zum Freibad des 6.000-Seelen-Orts Pruntrut wird reglementiert. Baden dürfen fast nur noch Schweizer und Touristen, die im Ort übernachten. Es ist eine Reaktion auf missliche Szenen.

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In einem Schweizer Freibad ist das Baden seit Freitag fast nur noch Schweizern und Touristen mit speziellem Nachweis erlaubt. Wer nicht in der Schweiz ansässig sei, dürfe dagegen das kleine Freibad bis Ende August nicht mehr nutzen, heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde Pruntrut (französisch Porrentruy) im Kanton Jura nahe der französischen Grenze. Konkret reserviert die 6.000-Seelen-Gemeinde das Freibad für schweizerische Staatsangehörige und Personen mit Aufenthalts- oder Arbeitsbewilligung in der Schweiz.

Die Maßnahme ziele vor allem auf Besucher aus dem nahen Frankreich, sagte ein Gemeindevertreter mehreren Medien. Ausländische Touristen, die in einem Hotel oder Campingplatz in der Region übernachten, könnten mit einer ausgestellten Karte das Schwimmbad weiterhin besuchen.

Wie kam es zum Zutrittsverbot für Ausländer?

Die Einschränkungen dienten der Sicherheit der Freibadbesucher im und um das Schwimmbad herum sowie der Aufrechterhaltung einer ruhigen, respektvollen und sicheren Umgebung, erklärte die Gemeinde. "Seit Beginn der Sommersaison mussten mehr als zwanzig Personen aufgrund unangemessenen Verhaltens, Unhöflichkeit und Nichteinhaltung der Schwimmbadregeln vom Zutritt zum städtischen Schwimmbad ausgeschlossen werden", hieß es weiter.

Laut Lionel Maitre, verantwortlich für den Bereich Freizeit beim Gemeindeverband des Bezirks, hätte der Einsatz von Sicherheitsdiensten nicht ausgereicht, wie das Portal "Watson.ch" berichtet. Bei den konkreten Vorfällen gehe es "um Belästigungen gegenüber jungen Frauen, unangemessene Ausdrucksweise, Baden in Unterwäsche, und auch gewalttätiges Verhalten nach Ermahnungen", sagte Maitre. Zwar stammen nicht alle Personen mit Zutrittsverbot aus Frankreich, "doch die wenigen aus der Schweiz sind eine klare Minderheit", so Maitre weiter. "Aber auch bei uns gibt es junge Leute, die sich schlecht benehmen."

Nicht die erste Zutrittsbeschränkung im Freibad

Die Zugangsbeschränkung trage außerdem dazu bei, dass die Besucherzahlen nicht überhandnehmen 900 bis 1.000 Personen könnten das Freibad besuchen. "Die Einwohner von Porrentruy zahlen Steuern für ihr Schwimmbad, sie möchten es in aller Ruhe nutzen können", zitiert "Watson.ch" Maitre weiter.

Die Maßnahme gilt vom 4. Juli bis zum 31. August. Es ist nicht das erste Mal, dass der Zutritt zum Freibad eingeschränkt wird. Während der Corona-Pandemie war das Schwimmbad bereits im Sommer 2020 nur für Schweizerinnen und Schweizer geöffnet und für Ausländer gesperrt. (tas)

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