Wrack der Bayesian
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Erst der Tod eines Tauchers bei den Vorbereitungen, dann ein Personalwechsel aus Sicherheitsbedenken: Bis die gesunkene "Bayesian" in einer anspruchsvollen Bergungsaktion aus dem Wasser gehoben werden konnte, kam es zu einigen Verzögerungen.
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Spezialkräne brachten die Megajacht am 21. Juni vor der Küste der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien nach rund zehn Monaten aus etwa 50 Metern Tiefe an die Oberfläche zurück.
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Die Küstenwache koordinierte die komplexe Operation vor der Hafenstadt Porticello. Laut dem italienischen Sender "Rai News" soll die Bergung insgesamt 25 Millionen Euro gekostet haben.
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Der 72 Meter hohe Mast der Jacht wurde bereits vor der Bergung unter Wasser abgetrennt und am Meeresgrund zurückgelassen. Er muss einzeln geborgen werden.
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Im Hafen von Termini Imerese will die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen zu dem vor dem Unglück vom Hersteller als "praktisch unsinkbar" deklarierten Schiff fortsetzen.
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"Rai News" veröffentlichte bereits am 27. Juni erste Fotos aus dem Inneren der einst luxuriös eingerichteten Jacht. Im Zuge der Ermittlungen wurden demnach der Salon, der Maschinenraum und Bereiche des Decks begutachtet.
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Eine Hypothese der italienischen Staatsanwaltschaft und von Experten besagte zunächst, dass eine Luke im Deck geöffnet war und so Wasser ins Schiff eindringen konnte. Am Wrack zeigte sich jedoch, dass diese geschlossen war.
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Die Ermittlungen richten sich derzeit gegen den neuseeländischen Kapitän und zwei Crewmitglieder wegen möglicher Pflichtverletzungen. Sie sollen Sturmwarnungen ignoriert und sich selbst in Sicherheit gebracht haben, während sie Passagiere zurückließen.
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Laut einem britischen Untersuchungsbericht war die "Bayesian" für extreme Wetterlagen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde nicht ausgelegt.
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Das Ziel sei nun, Beweise zu sichern und etwaige Konstruktionsmängel zu dokumentieren sowie die Ursache des Unglücks zu klären.
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Die 56 Meter lange Jacht war im August 2024 während eines Unwetters vor dem Hafen Porticello an der Nordküste Siziliens gekentert. Sieben Menschen starben bei dem Unglück, darunter der Eigentümer, der britische Software-Milliardär Mike Lynch und seine 18-jährige Tochter. (Mit Material der dpa/ng)