1,2 Millionen Kubikmeter Schutt bedrohen Brienz. Die Bewohner müssen das zweite Weihnachtsfest in Folge abseits ihrer Heimat verbringen. Es stellt sich die Frage, wie viele jemals zurückkehren werden.

Das von riesigen Schuttmassen bedrohte Schweizer Bergdorf Brienz darf den zweiten Winter in Folge nicht bewohnt werden. Große Niederschläge oder Felsstürze könnten das instabile Material oberhalb des Dorfes im Kanton Graubünden rasch beschleunigen und in Richtung der Siedlung stürzen lassen, teilten die Behörden mit.

Oberhalb von Brienz sind rund 1,2 Millionen Kubikmeter Schutt in Bewegung. Wegen des drohenden Schutt- und Steinstroms mussten die rund 80 Einwohner im November 2024 ihre Heimat verlassen. Die Dauer-Evakuierung werde noch "mehrere" weitere Monate anhalten, hieß es im jüngsten Lagebericht.

Aufenthalt nur tagsüber erlaubt

Bis auf weiteres soll es den Einwohnern jedoch ermöglicht werden, ihr Dorf tagsüber zu betreten und landwirtschaftliche Flächen zu nutzen. Sie dürfen aber nicht in ihren Häusern übernachten.

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Bis Ende September hatten die Einwohner Zeit, um sich für eine permanente Umsiedlung anzumelden. Wie viele Menschen Brienz für immer verlassen wollen, werde derzeit überprüft und in der zweiten Oktoberhälfte bekanntgegeben, sagte ein Sprecher der Gemeinde der Deutschen Presse-Agentur. (dpa/bearbeitet von fra)