Mehr als 50 Schulen und Einrichtungen in Österreich waren Ziel von Bombendrohungen. Die Polizei reagierte mit Evakuierungen und verstärkten Sicherheitsmaßnahmen. Nun wird auch ein Zusammenhang mit ähnlichen Fällen im Ausland untersucht.
Die Ermittlungen zu den Bombendrohungen vom Montag, die federführend die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienste (DSN) übernommen hat, laufen auf Hochtouren und in alle Richtungen, wie es aus dem Innenministerium am Dienstag hieß. Aus gut informierten Kreisen war unterdessen zu erfahren, es gebe Hinweise auf eine internationale Tätergruppe, die dafür verantwortlich ist.
Ein möglicher Hintergrund könnte das sogenannte "Swatting" sein - dabei werden mit falschen Angaben absichtlich Großeinsätze der Polizei ausgelöst. Der Ausdruck kommt von SWAT, der Abkürzung für "special weapons and tactics", der taktische Spezialeinheiten der Polizei in den USA bezeichnet. "Swatting" sei nicht auszuschließen, hieß es auf Anfrage der APA. Abgeklärt wird auch, ob die Fälle mit ähnlich gelagerten Drohungen im benachbarten Ausland, unter anderem im deutschen Freistaat Bayern, zusammenhängen. Darüber hinaus untersuchen die Ermittler, ob die Drohschreiben von einer Künstlichen Intelligenz (KI) verfasst wurden.
Mehr als 50 Einrichtungen betroffen
Die Bombendrohungen gingen in den vergangenen drei Tagen "bei mehr als 50 Einrichtungen ein, vorwiegend Schulen" ein, wie DSN-Direktor Omas Haijawi-Pirchner am Montag sagte. Betroffen waren Einrichtungen in zumindest sechs Bundesländern.
"Die Polizei nimmt derartige Drohungen ernst und hat in allen Fällen umgehend reagiert", hieß es am Dienstag in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Abhängig von der jeweiligen Lage seien individuell angemessene polizeiliche Maßnahmen gesetzt worden. Teilweise war es zu Evakuierungen betroffener Schulen gekommen, bzw. zu Schließungen. "Ziel dieser Maßnahmen ist in erster Linie die Gefahrenabwehr. Aktuell liegen keine Hinweise auf eine konkrete Gefährdung vor."
Das Innenministerium wies erneut "ausdrücklich" darauf hin, "dass es sich bei Bombendrohungen um kein Bagatelldelikt handelt. Die Verursacher haben mit hohen Strafen zu rechnen." (APA/bearbeitet von amb)