Ein unvorsichtiger Moment im Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam: Ein Kind hat ein wertvolles Gemälde von Mark Rothko beschädigt. Das Werk, das auf bis zu 50 Millionen Euro geschätzt wird, weist nun sichtbare Kratzer auf. Die Reparatur könnte schwierig werden.

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Ein Kind hat im Depot des Museums Boijmans Van Beuningen in Rotterdam ein Millionen-Gemälde von Mark Rothko beschädigt. Das Werk "Grau, Orange auf Kastanienbraun, Nr. 8" aus dem Jahr 1960 wird laut BBC auf bis zu 50 Millionen Euro geschätzt. Es hing in einer öffentlich zugänglichen Ausstellung mit Publikumslieblingen aus der Sammlung, nun trägt es sichtbare Kratzer im unteren Bereich.

Der Schaden sei in einem "unvorsichtigen Moment" entstanden, sagte ein Museumssprecher der niederländischen Zeitung "Algemeen Dagblad". Laut Museum handelt es sich um oberflächliche Kratzer in einer unlackierten Farbschicht, doch genau das macht die Reparatur möglicherweise heikel. Die spezielle Maltechnik Rothkos, eine Mischung aus Pigmenten, Harzen und Klebern, stellt Restauratoren vor Herausforderungen. Derzeit wird internationale konservatorische Expertise eingeholt, um das weitere Vorgehen zu klären.

Wer muss für den Schaden zahlen?

Wer für den Vorfall haftet, ist noch unklar. Das Museum äußerte sich bislang nicht dazu. In der Vergangenheit ließ es Besucher aber schon für Schäden aufkommen: 2011 etwa, als ein Tourist versehentlich auf ein Erdnussbutter-Kunstwerk trat, wurde ihm die Reparatur in Rechnung gestellt.

Moderne, unlackierte Werke wie das von Rothko gelten als besonders empfindlich. Ihre flächigen Farbfelder lassen selbst kleinste Beschädigungen sofort ins Auge fallen. Laut Konservatorin Sophie McAloone beeinträchtigen Kratzer auf der Farbschicht nicht nur den materiellen, sondern auch den ästhetischen Wert erheblich.

Nicht das erste beschädigte Rothko-Werk

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Rothko-Werk beschädigt wurde. 2012 zerstörte ein Besucher in der Londoner Tate Modern absichtlich das Gemälde "Black on Maroon". Die Reparatur kostete rund 200.000 Pfund und dauerte 18 Monate.

Andere Museen zeigen sich manchmal kulanter. Als ein vierjähriger Junge im israelischen Hecht-Museum einen 3.500 Jahre alten Krug zerbrach, verzichtete das Haus auf Konsequenzen und lud die Familie später sogar zu einer privaten Führung ein.

Ob auch das Boijmans Van Beuningen diesen Weg einschlägt oder der Vorfall finanzielle Folgen für die Familie des Kindes hat, ist noch offen. Das beschädigte Gemälde wird aber laut Museum vermutlich irgendwann wieder gezeigt werden können. (amb)

Verwendete Quellen

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