Riesige Schneemassen türmen sich nach dem Lawinenabgang über Hunderte Meter auf der Skipiste in der Schweiz. Über Nacht suchen Bergretter weiter nach Opfern. Vier Menschen waren am Dienstag verletzt gerettet worden. Einer von ihnen ist nun seinen Verletzungen erlegen.

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Ein beim Abgang einer Lawine auf eine Skipiste in der Schweiz schwer verletzter Mann hat das Unglück nicht überlebt, wie die Polizei mitteilte. Der 34 Jahre alte Franzose starb demnach im Krankenhaus.

Drei weitere Personen waren am Dienstag bei Crans-Montana leicht verletzt aus den Schneemassen gerettet worden. Ob es sich bei diesen Opfern um Einheimische oder Touristen handelte, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.

Bislang keine weiteren Vermisstenmeldungen

Bis zum Mittwochmorgen wurden keine weiteren Menschen vermisst gemeldet. Als Vorsichtsmaßnahme habe die Polizei über Nacht dennoch in den Schneemassen nach möglichen Opfern gesucht, sagte ein Polizeisprecher. Die Suche wurde dann eingestellt.

Menschen aus Schneemassen einer Lawine zu retten, ist ein Wettlauf mit der Zeit. Nach 30 Minuten sinken die Überlebenschancen rapide.

Der Bürgermeister des Ortes, Nicolas Féraud, hatte am Nachmittag zunächst befürchtet, dass bis zu einem Dutzend Menschen von den Schneemassen mitgerissen worden sein könnten. Die Lawine war auf eine befahrene Skipiste niedergegangen.

Im Einsatz waren zeitweise mehr als 240 Helfer teils mit Suchhunden.

Lawinengefahr gering eingeschätzt

Die freigegebene Skipiste auf einer Länge von mehreren hundert Metern begraben. Das Wetter war bestens, der Lawinenwarndienst hatte die Gefahr eines Abgangs als gering eingeschätzt. Ermittler prüfen, ob Skifahrer abseits der Pisten die Lawine ausgelöst haben.

Skipisten sind normalerweise vor Naturgefahren geschützt. Dass Lawinen auf präparierte Pisten niedergehen, ist äußerst selten. In den vergangenen zehn Jahren wurde nach Angaben des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in der ganzen Schweiz ein Skifahrer auf einer Piste von einer Lawine getötet.

Im offenen Gelände, wo Tourenskifahrer abseits der Pisten unterwegs sind, kamen dagegen in zehn Jahren mehr als 220 Menschen durch Lawinen ums Leben, wie Lawinenexperte Kurt Winkler dem Sender SRF sagte.  © dpa

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