Kriminelle Gruppen sind in der Andenregion aktiv und betreiben illegalen Bergbau. Nun wurden die Leichen von 13 entführten Bergarbeitern entdeckt.

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In Peru haben die Behörden die Leichen von 13 entführten Bergarbeitern entdeckt. Die Leichen der Arbeiter seien am Sonntag nach intensiver Suche der Polizei in einer Mine gefunden worden, teilte das Bergbauunternehmen Poderosa mit. Die Männer waren demnach Tage zuvor "von illegalen Bergleuten in Zusammenarbeit mit kriminellen Elementen" in der von Gewalt erschütterten nördlichen Provinz Patáz entführt worden.

Das an der Börse in Lima notierte Bergbauunternehmen Poderosa war in den vergangenen Monaten immer wieder Ziel bewaffneter Gruppen, die mit dem illegalen Bergbau in Verbindung stehen. Die am Sonntag entdeckten Opfer arbeiteten demnach für ein Subunternehmen von Poderosa.

Notstand wegen erstarkender internationaler Verbrecherbanden

Peru ist einer der größten Goldproduzenten in Lateinamerika. Der Bergbau ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in dem südamerikanischen Land. In den vergangenen Jahren hat die organisierte Kriminalität in Peru jedoch gerade in Verbindung mit dem Bergau deutlich zugenommen.

Insbesondere die etwa 900 Kilometer von der Hauptstadt Lima entfernte Region Patáz sowie die Industriemetropole Trujillo sind betroffen - dort gilt wegen erstarkender internationaler Verbrecherbanden der Notstand. Die Gangs verbreiten dort insbesondere mit Schutzgelderpressung und illegalem Bergbau Unruhe. Den Behörden zufolge begehen die kriminellen Banden auch Auftragsmorde sowie Terrorakte gegen die Polizei.

Das Bergbauunternehmen sprach von einer "Spirale der unkontrollierten Gewalt in Patáz". Diese drehe sich trotz der Ausrufung des Notstands und eines massiven Polizeiaufgebots weiter. Die Sicherheitskräfte seien "leider nicht in der Lage", die Verschlechterung der Sicherheitsbedingungen in dem Gebiet aufzuhalten, erklärte das Unternehmen.

Todesfälle sollen untersucht werden

Das peruanische Innenministerium teilte mit, dass es Ermittler aus der für das organisierte Verbrechen zuständigen Abteilung eingesetzt habe, um die Todesfälle zu untersuchen. Die Agenten seien "in vollem Umfang befugt, von ihren Schusswaffen Gebrauch zu machen, wenn die Umstände dies rechtfertigen". (afp/bearbeitet von sbi)