Prag - Die Stromversorgung in Tschechien ist nach den großflächigen Ausfällen wieder komplett hergestellt. Das teilten der Netzbetreiber CEPS und die Regierung am Abend in einer Pressekonferenz mit. Ein massiver Stromausfall hatte ab Mittag weite Teile des Landes und der Hauptstadt Prag lahmgelegt. Straßenbahnen und U-Bahnen fuhren zeitweise nicht, Menschen steckten in Aufzügen fest. Millionen Haushalte waren stundenlang ohne Strom.
Auch in anderen Landesteilen wie den Regionen Liberec, Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) nahe der sächsischen Grenze und Teilen Mittelböhmens fiel der Strom aus. Die Ursache war vorübergehend unklar, was Unruhe verursachte, Hinweise auf einen Sabotageakt ergaben sich laut Polizei aber nicht.
Ausgefallener Phasenleiter war wohl Ursache
Der ursächliche Fehler war am frühen Nachmittag nach wenigen Stunden wieder behoben, der Netzbetreiber CEPS meldete, dass alle Verteilerzentren wieder in Betrieb seien. In Prag fuhren auch die Straßenbahnen und U-Bahnen wieder. Bis aber auch alle Haushalte wieder Strom hatten, dauerte es länger. Noch am frühen Abend waren Tausende Haushalte ohne Strom. Die Erneuerung der Versorgung erfolge schrittweise, teilte CEPS mit.
Ein ausgefallener Phasenleiter habe acht Verteilerstationen lahmgelegt. Ein Teil des landesweiten Netzes sei deshalb vorübergehend ohne Spannung geblieben.
Ministerpräsident Petr Fiala hatte nach Bekanntwerden des Stromausfalls auf der Plattform X geschrieben, Tschechien sei "mit einer außerordentlichen und unangenehmen Situation konfrontiert". Die Cybersicherheitsbehörde nahm eine Untersuchung auf. © Deutsche Presse-Agentur