Im US-amerikanischen Alabama soll ein Mann Kinder in einem Bunker festgehalten, missbraucht und gefoltert haben. Behörden sprechen von einem Missbrauchnetzwerk, in das auch Eltern der Opfer involviert gewesen sein sollen.

In den USA ermitteln die Behörden in einem schwerwiegenden Fall von organisiertem Kindesmissbrauch mit zahlreichen Opfern. Ein Ring mutmaßlicher Sexualstraftäter soll über längere Zeit in Bibb County im Bundesstaat Alabama operiert haben, wie der zuständige Staatsanwalt Robert Turner Jr. bereits zu Wochenbeginn erklärte. Im Laufe der vergangenen Tage wurden dann weitere Details bekannt.

So seien die Mädchen und Jungen zeitweise in einem Bunker festgehalten worden, der eigentlich als Schutzraum vor Stürmen gedacht und teilweise unterirdisch gebaut gewesen sei, erklärte der Sheriff von Bibb County, Jody Wade. Bislang seien zehn Opfer im Alter zwischen drei und 15 Jahren identifiziert worden.

Sheriff rechnet mit weiteren Opfern und Tätern

Nach Angaben der Ermittler wurden bislang sieben Verdächtige festgenommen - darunter auch Eltern von manchen Opfern. Erste Anklagen seien erhoben worden, teilte Staatsanwalt Turner mit. Sheriff Wade sagte: "Leider befürchte ich, dass es noch mehr Opfer und noch deutlich mehr Verdächtige geben wird."

Den mutmaßlichen Täterinnen und Tätern wird unter anderem Vergewaltigung, sexueller Missbrauch von Kindern, Menschenhandel und Folter vorgeworfen. Wade sagte, es sei viel Geld geflossen. Die Beschuldigten hätten ein Netzwerk betrieben und etwa über Online-Plattformen agiert. "Manchmal konnten sie bis zu 1.000 Dollar pro Nacht verdienen", sagte der Sheriff.

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Wade zufolge begann der Missbrauch vermutlich 2022 und zog sich über Jahre hin. Er schilderte auch in Ansätzen die grausamen Bedingungen, unter denen die Kinder festgehalten wurden. "Ich bin seit 33 Jahren im Polizeidienst – und das ist mit Abstand das Schrecklichste, was ich je im Bereich der Misshandlung von Kindern gesehen habe", sagte Wade. (dpa/bearbeitet von tar)