In einer Wohnung in Wien-Liesing kam es am Mittwoch zu einem schweren Zwischenfall mit einem aggressiven Pitbull, der mehrere Menschen verletzte. Die Polizei musste eingreifen, der Hund wurde beschlagnahmt und verstarb kurz darauf – nun wird ermittelt.

Mehr Panorama-News

Wegen eines aggressiven Pitbulls in einer Wohnung in Wien-Liesing ist am Mittwochvormittag die Polizei alarmiert worden. Der Listenhund attackierte laut Landespolizeidirektion die Söhne der Besitzerin, dann auch die 52-Jährige, die erst nach Eintreffen der Exekutive hinzugestoßen war. Weil sie über keinen Hundeführerschein verfügte, wurde ihr der Vierbeiner abgenommen. Beim Transport in ein Tierquartier verstarb er. Die Frau wurde mehrfach angezeigt, hieß es am Donnerstag.

Die Polizeidiensthundeeinheit war um 10:35 Uhr zu der Wohnung nach Alterlaa ausgerückt. Dort stießen die Einsatzkräfte auf die beiden Männer und den vier Jahre alten Hund. Die beiden verletzten Brüder gaben an, von dem Pitbull während einer verbalen Auseinandersetzung attackiert worden zu sein. Nur wenig später kehrte auch die Besitzerin in die Wohnung zurück und fing sich einen Biss des Hundes ein. Auch Wandstücke wurden aus der Mauer der Wohnung herausgebissen.

Keine Dokumente zum Führen von Kampfhund

Es kam schließlich zur Entscheidung zur behördlichen Abnahme des Tieres. Die Österreicherin habe "über keine behördlichen Dokumente für das Tier verfügt", erklärte ein Sprecher der Polizei der APA den Grund. Dazu mussten die Beamten der Polizeidiensthundeeinheit den Pitbull mit allerlei Ausrüstung - unter anderem einem Schild, Beißhandschuhen und einer Fangschlinge - sichern und in eine Transportbox bringen. Weil sich der Hund dagegen massiv wehrte - seitens des Sprechers war die Rede von einem "äußerst dynamischen Einsatzszenario" - mussten die Beamtinnen und Beamte den Hund letztlich mit ihrer ganzen Körperkraft in die Box bringen.

In der Folge wurde das Tier plötzlich apathisch. Die Polizei beschloss, es der Tierrettung zum Transport in ein Tierquartier zu übergeben. Dort konnte ein Tierarzt jedoch nur mehr den Tod des Kampfhundes feststellen. Der Grund für den Tod sei nun Gegenstand von Ermittlungen des Veterinäramtes, hieß es von der Landespolizeidirektion. Die Österreicherin wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung und wegen der Verletzung tierhalterechtlicher Bestimmungen angezeigt. Sie und ihre Söhne wurden durch die Hundeattacken verletzt (apa/bearbeitet von lk).

Lesen Sie auch: