Erstmals wird in der Schweiz vor einem unabhängigen Gericht über mögliche Verbrechen im Staatsauftrag in Belarus (Weißrussland) verhandelt. Vor dem Rorschacher Kreisgericht erschien am Dienstagmorgen Juri Garawski, der nach eigenen Angaben Mitglied einer Sondereinheit des Innenministeriums war, die 1999 drei Oppositionelle ermordet hat. Wegen des hohen öffentlichen Interesses fand die Verhandlung in den größeren Räumen des Kantonsgerichts in St. Gallen statt.

Mehr Panorama-News

Menschenrechtler bezeichnen den Prozess als historisch, weil das Gericht klären muss, ob Garawski "im Auftrag oder mit Billigung eines Staates oder einer politischen Organisation" handelte. Es ist das erste Mal, dass über vermeintliche Todesschwadronen in Belarus vor einem unabhängigen Gericht verhandelt wird. Garawski war in die Schweiz geflüchtet. Die Staatsanwaltschaft hat drei Jahre Haft beantragt, zwei davon zur Bewährung.  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.