Die ehemaligen Manger der Signa sollen Millionensummen im dreistelligen Bereich zurückgeben. Das zumindest fordert Andrea Fruhstorfer. Sie ist Masseverwalterin der Signa Development.

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Im Zuge der Pleite des Immobilienkonzerns Signa rund um den in U-Haft befindlichen Firmengründer René Benko sind Milliarden versenkt worden. Die Masseverwalterin der Signa Development, Andrea Fruhstorfer fordert nun für den entstandenen Schaden 751 Mio. Euro an Honoraren von Ex-Vorständen und -Aufsichtsräten einer der wichtigsten Teilgesellschaften zurück, schreibt das Nachrichtenmagazin "profil". Anfang März hatte sie "vorerst 125 Mio. Euro" verlangt.

Unter den Adressaten ihrer Zahlungsaufforderung finden sich unter anderem Ex-SPÖ-Kanzler Alfred Gusenbauer, Ex-FPÖ-Vizekanzlerin Susanne Riess-Hahn, Robert Peugeot aus dem gleichnamigen Automobilclan und Ex-RBI-Vorstandschef Karl Sevelda.

Nicht nachvollziehbare Geldtransfers

Ein Schaden in der geforderten Höhe sei entstanden, weil im Pleitejahr 2023 Zahlungen von der größten Signa-Gesellschaft Signa Prime und besagter Signa Development in Richtung der Dachgesellschaft Signa Holding geflossen seien. Inzwischen wird beispielsweise der Eintritt der Insolvenz von Signa Prime, jener Tochtergesellschaft, in der die Top-Immobilien des Konzerns gebündelt sind, auf das Frühjahr 2022 datiert. Geldtransfers seien "ohne wirtschaftlich oder betrieblich nachvollziehbare Rechtfertigung" getätigt worden, wie laut "profil" in dem Schreiben der Insolvenzverwalterin an die ehemaligen Aufsichtsorgane steht. "Wären diese Mittel nicht gewährt worden, wäre auch der dadurch verursachte Schaden entfallen." Darüber hatte davor auch "Die Presse" berichtet. Die Zahlungen seien auch Gegenstand von Ermittlungen.

Gusenbauer habe über die Jahre bei der Signa in etlichen Funktionen Millionen verdient. Das Honorar für 2023, das er von der Signa Development erhalten habe, habe er auf Fruhstorfers Aufforderung hin bereits zurückgezahlt. Die Insolvenzverwalterin will aber nicht nur die Honorare zurück, sondern auch den entstandenen Schaden ersetzt bekommen - mit dem Verwendungszweck "Haftung Aufsichtsrat (Haftung Vorstand)". Da die Summe wohl jedes Privatvermögen übersteige, werde man zu Vergleichsgesprächen einladen. (apa/bearbeitet von phs)