Ein Satz auf Facebook bringt einen ORF-Mitarbeiter in Erklärungsnot – und kostet ihn den Job. Der Sender reagiert mit klarer Distanzierung und einer öffentlichen Entschuldigung. Die Empörung war groß.
In Österreich hat sich der öffentlich-rechtliche ORF von einem Redakteur wegen eines antisemitischen Postings getrennt. Der Sender und der Mitarbeiter hätten sich auf eine Auflösung seines Dienstvertrages geeinigt, teilte der ORF mit. Grund sei ein mittlerweile gelöschter Facebook-Post, welchen ORF-Intendant Roland Weißmann bereits als völlig inakzeptabel verurteilt habe und für den er sich im Namen des ORF nachdrücklich entschuldigen möchte.
In dem Beitrag hatte es laut ORF geheißen: "Wenn ich 2000 Jahre lang Opfer bin, dann sollte ich mir langsam überlegen, woran das wohl liegen mag."
Redakteur bedauert geschriebenen Satz
Der Redakteur erklärte dazu jetzt nach Angaben des Senders: "Ich bedaure zutiefst, einen Satz geschrieben zu haben, den ich von niemandem so unwidersprochen stehen lassen würde." Die Äußerung stehe gegen alles, wofür er sich in seinem privaten und beruflichen Leben eingesetzt habe.
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Zuvor hatten sich Vertreter der jüdischen Glaubensgemeinschaft empört gezeigt und Konsequenzen gefordert. Die Aussage überschreite eine rote Linie, erklärte die Israelitische Kultusgemeinde für die Bundesländer Salzburg, Steiermark und Kärnten. "Wer so spricht, betreibt klassische antisemitische Täter-Opfer-Umkehr", hieß es. (dpa/bearbeitet von amb)