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Die Namen Hiroshima und Nagasaki kennen Menschen auf der ganzen Welt - sie stehen für eines der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte. Vor 80 Jahren, am 6. und 9. August 1945, wurden diese japanischen Städte durch Atombomben fast vollständig zerstört. Hunderttausende Menschen verloren ihr Leben, unzählige weitere litten jahrzehntelang unter den Folgen.
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Der Morgen, der alles veränderte: Am 6. August 1945 um 8:15 Uhr Ortszeit wirft ein US-Bomber die erste Atombombe der Geschichte über Hiroshima ab.
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Abgeworfen wird die "Little Boy“ genannte Bombe. Die Uranbombe entfaltet eine Sprengkraft von rund 15.000 Tonnen TNT. Sie detoniert in etwa 600 Metern Höhe und setzt eine Druckwelle sowie tödliche Strahlung frei.
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Die Stadt wird binnen Sekunden verwüstet.
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Es entsteht eine unvorstellbare Hitze, die alles ringsum verbrennt.
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Die gewaltige Explosion der Hiroshima-Bombe tötet Zehntausende Menschen sofort. Die unvorstellbare Hitze lässt viele Opfer regelrecht verdampfen, sodass von ihnen nur schattenhafte Umrisse auf dem Untergrund zurückbleiben, wie hier auf den Stufen eines Bankgebäudes.
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Das Schicksal, das auf viele Überlebende wartet, ist ähnlich entsetzlich. Die radioaktive Strahlung der Bombe löst die bis dahin unbekannte "Strahlenkrankheit" aus, die für viele Opfer einen tödlichen Verlauf nimmt.
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Über Nagasaki wird die "Fat Man"-Bombe gezündet.
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Detonationswolke über Nagasaki: Zuerst weiß man in Japan gar nicht genau, was passiert ist. Angriffe und Bomben gehören für die Menschen damals beinahe zum Alltag.
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Erst nach dem Abwurf wird ihnen klar, welche dramatischen Folgen diese Bomben haben. Doch warum kommen diese entsetzlichen Waffen zum Einsatz? In Europa ist der Zweite Weltkrieg längst beendet.
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In Asien hingegen tobt der Krieg zu jener Zeit weiter. Unter großen Verlusten versuchen die USA, das japanische Inselreich unter ihre Kontrolle zu bringen - wie hier Soldaten der US Navy anfang Juli 1945 auf der japanischen Insel Agunajima. Lange sieht es so aus, als könnte der Krieg noch Jahre dauern. Das will die US-Regierung unbedingt verhindern. "Die Atombombe sollte als Abschreckung dienen. Und man wollte damit den Krieg schnell beenden", erklärt Historiker und Japanexperte Takuma Melber.
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Abgeworfen werden die Atombomben mit Langstreckenbombern vom Typ "Boeing B-29".
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Major General Leslie Richard Groves, der militärische Leiter des US-Atombombenprojekts, betrachtet das Einsatzgebiet auf einer Landkarte. Was viele nicht wissen: Eigentlich sollte nicht Nagasaki, sondern die Stadt Kokura das Ziel der zweiten Atombombe sein. "Die meisten Kinder in der Stadt Kokura in Japan wissen, wie das Wetter vor 80 Jahren war: Es war neblig am 9. August 1945", sagt Melber.
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Die schlechte Sicht verhindert den Bombenabwurf über Kokura. Die Piloten fliegen zu ihrem Ausweichziel und bringen die Bombe über Nagasaki zur Explosion.
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Das Bodenpersonal und der Pilot Paul Tibbets stehen vor dem B-29-Bombers "Enola Gay", mit dem die Atombombe über Hiroshima abgeworfen wurde.
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Nach der Detonation der Atombombe über Nagasaki sind große Bereiche der Stadt regelrecht ausradiert. Die verheerenden Zerstörungen sollen die Japaner demoralisieren. "US-Präsident Harry S. Truman wollte damit den Krieg schnell beenden", so Experte Melber.
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Tatsächlich kapituliert das japanische Kaiserreich wenige Tage nach dem Abwurf der zweiten Bombe vor den USA. So können US-Soldaten bald nach dem Bombenabwurf die gewaltigen Zerstörungen in Hiroshima persönlich in Augenschein nehmen. (digital koloriert)
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Doch für die Japanerinnen und Japaner ist der Horror nicht vorbei. Besonders dramatisch ist das Schicksal der Überlebenden, der sogenannten Hibakusha. Unzählige Menschen sterben noch Jahre später an den Folgen.
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Denn die Explosion setzte gefährliche Strahlung frei, die sogenannte Radioaktivität. Das hat mit Material in der Bombe zu tun. Die Strahlenkrankheit äußert sich unter anderem durch Haarausfall und andere Symptome, die damals noch völlig unbekannt sind.
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Besucher nehmen an der Zeremonie zum 80. Jahrestag des Bombenabwurfs im Hiroshima Peace Memorial Park teil. In Japan spielt die Erinnerung an die Atombombenexplosionen bis heute eine riesengroße Rolle. Jedes Kind lernt die Geschichten darüber, und Schulklassen machen Ausflüge zu den Gedenkstätten, wie dem Friedenspark in Hiroshima mit der sogenannten Atombomben-Kuppel.