In Österreich sollen künftig auch Eltern mit Strafen rechnen, wenn sie nach Vorfällen in der Schule Gesprächen aus dem Weg gehen. Wie streng das Sanktionsmodell wird und wann es kommt, ist allerdings noch offen. In manchen Bundesländern werden bereits erste Schritte gesetzt.

Mehr Politik-News

Wie im Regierungsprogramm angekündigt soll es künftig Strafen für Eltern geben, die nach problematischem Verhalten ihrer Kinder das Gespräch mit dem Lehrpersonal verweigern. Im Ministerium wurde nun mit den Vorarbeiten für das Sanktionsmodell begonnen. Bis dieses tatsächlich gilt, wird es aber noch dauern, so Bildungsminister Christoph Wiederkehr am Dienstag im Ö1-"Morgenjournal". "Das heißt nicht in diesem und wahrscheinlich auch noch nicht im nächsten Schuljahr."

Sanktionen dürfen aus Wiederkehrs Sicht erst der letzte Schritt sein, davor setzt der Minister auf Prävention und Aufklärung. Doch: "Wenn ein Kind suspendiert wird wegen Gewalt in der Schule und die Eltern sich weigern, mit den Lehrpersonen zu reden, dann ist das inakzeptabel und dann muss das in letzter Konsequenz eine Sanktion auch im Sinne einer Verwaltungsstrafe geben können." Wie oft solche Strafen nötig sein werden, kann man im Ministerium derzeit nicht abschätzen.

Strafen schon ab Herbst vorgesehen

In Niederösterreich sind Strafen für unkooperative Eltern von Kindergartenkindern bereits ab Herbst vorgesehen. Dort drohen bei Verstößen Strafen bis zu 2.500 Euro. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bezeichnete diese als "wichtigen Baustein im Kampf gegen Integrationsverweigerung", bei einem Arbeitsgespräch mit Wiederkehr hat sie sich zuletzt für eine Ausweitung des Modells auf Schulen eingesetzt.

Auch Kärntens Landesrat Daniel Fellner (SPÖ) kann sich in der "Kleinen Zeitung" Sanktionen "als letztmögliche Konsequenz" vorstellen. Sein Amtskollege Stefan Hermann (FPÖ) aus der Steiermark will vorerst von Geldstrafen absehen, die Entwicklungen im Bund und in anderen Bundesländern aber beobachten. (APA/bearbeitet von skr)