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Der Wahlkampf von Donald Trump markierte zugleich den Beginn einer skurrillen Freundschaft. Und zwar zwischen ihm und Tesla-Chef Elon Musk. Der Tech-Milliardär unterstützte Trump von Anfang an tatkräftig, indem er Millionen in dessen Kandidatur investierte, seine Plattform X für Werbung nutzte und bei diversen Wahlkampfveranstaltungen erschien.
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Sein politisches Debüt feierte Musk in Pennsylvania, als Trump drei Monate nach dem auf ihn verübten Attentat in den Bundesstaat zurückkehrte. Musk stand an seiner Seite und forderte die Menge eindringlich auf, Trump zu wählen. "Wenn Trump nicht gewählt wird, könnte das die letzte Wahl sein", prophezeite Musk – ohne weiter ins Detail zu gehen.
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Als Trump schließlich tatsächlich als Präsident vereidigt wurde, sorgte Musk gleich auf der Amtseinführungsparty erneut für Schlagzeilen – mit einer Geste, die viele an den Hitlergruß erinnerte und für reichlich Irritation sorgte.
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Doch Trump schien das wenig zu stören – in seiner Siegesrede lobte er Musk überschwänglich: "Ich kann Ihnen sagen, wir haben einen neuen Star... ein Star ist geboren, Elon."
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Von da an schien Musk nicht mehr von Trumps Seite zu weichen. Er war bei so gut wie jedem wichtigen Termin dabei – etwa als Trump zum ersten Mal mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefonierte.
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Trump ernannte Musk zu seinem "speziellen Regierungsmitarbeiter". Von nun an übernahm Musk die Leitung der neu geschaffenen Regierungsabteilung für staatliche Effizienz – kurz DOGE. Und er legte gleich ordentlich los: Personal- und Finanzkürzungen standen auf dem Programm. Um das zu unterstreichen, posierte Musk bei einer Tagung konservativer Vertreter in Washington mit einer Kettensäge
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Immer wieder trafen sich Trump und Musk im Weißen Haus. Mit dabei: Musks Sohn mit dem kuriosen Namen X Æ A-12, der naturgemäß etwas gelangweilt wirkte, während sein Vater und Trump Pläne über die Zukunft des Landes austauschten.
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Offiziell hat Musk zwar keinen Regierungsjob, wie das Weiße Haus immer wieder betont, doch einen Platz am Kabinettstisch hat er sich trotzdem gesichert (hinten links). Einige nannten ihn schon den "Schattenpräsidenten".
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Die freundschaftliche Nähe zwischen Trump und Musk erntete weltweit starke Kritik – darunter litt vor allem Musks Unternehmen Tesla, dessen Aktienkurse einbrachen. Mit einer skurrilen Werbeaktion vor dem Weißen Haus sprang Trump seinem Freund Musk zur Seite. Er gab vor, sich einen Tesla kaufen zu wollen.
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Doch genauso schnell, wie ihre Freundschaft gewachsen war, bröckelte sie wieder. Nach 130 Tagen verabschiedete sich Elon Musk - planmäßig - aus der Politik - mit einem (wortwörtlich) blauem Auge. Er habe mit seinem Sohn "X" herumgealbert. Trump sagte daraufhin scherzhaft: Wer X kenne, der wisse, dass er dazu fähig sei.
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Der Abschied sei schon länger geplant und einvernehmlich gewesen, hieß es. Trump dankte Musk für seine Arbeit mit der DOGE-Behörde. "Dies wird sein letzter Tag sein, aber nicht wirklich, denn er wird immer bei uns sein und uns auf unserem Weg helfen", schrieb Trump in den sozialen Medien. "Elon ist großartig!"
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Doch diese vermeintliche Harmonie hielt nicht lange an. Denn kurz nachdem Musk sich als Regierungsberater verabschiedet hatte, hatte er das neue Steuergesetz von Trump scharf kritisiert und als "widerliche Abscheulichkeit" bezeichnet. Es mache laut Musk "alle Kosteneinsparungen zunichte, die das DOGE-Team unter großem persönlichen Aufwand und Risiko erzielt hat."
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Trumps Reaktion ließ nicht lange auf sich warten – wenn auch zunächst eher zurückhaltend. Auf seiner Plattform Truth Social teilte er einen Screenshot von Musks Statement, das dieser eine Woche zuvor veröffentlicht hatte, um seinen Rückzug aus Trumps Beraterstab bekanntzugeben und sich zugleich bei Trump zu bedanken.
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Bei der Pressekonferenz mit Bundeskanzler Friedrich Merz am Donnerstag erklärte Trump dann jedoch de facto das Ende seiner Beziehung zu Musk. "Elon und ich hatten eine großartige Beziehung. Ich weiß nicht, ob das noch so sein wird. Ich war überrascht", sagte Trump. "Ich bin sehr enttäuscht", denn Musk habe die Details des Haushaltsgesetzes "besser als fast jeder andere" gekannt. "Plötzlich hatte er ein Problem." Außerdem warf Trump Musk ein "Trump-Geistesstörungs-Syndrom" vor.
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Musk reagierte mit einer Anschuldigung, die er mit dem Satz: "Es ist an der Zeit, die wirklich große Bombe zu werfen" einleitete: Er behauptete, Trumps Name finde sich in Unterlagen zum berüchtigten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. "Das ist der wahre Grund, warum sie nicht veröffentlicht wurden", schrieb er.
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Auch wenn der Streit noch andauert und sicher noch weitere Vorwürfe folgen werden, lässt sich bisher festhalten: Musk scheint vorerst der Verlierer zu sein – zumindest sein Unternehmen Tesla. Trump drohte zuletzt, Tesla Subventionen und Regierungsaufträge zu entziehen. Kurz darauf geriet die Tesla-Aktie ins Straucheln und verlor im US-Handel mehr als 14 Prozent.