Israels Angriffe im Gazastreifen gehen weiter. Laut einem Medienbericht aus Palästina soll es dabei wieder etliche Opfer gegeben haben.
Nach neuen Luftangriffen der israelischen Armee haben Rettungsteams im Norden des Gazastreifens nach palästinensischen Angaben mindestens 30 Leichen geborgen. Dutzende Menschen seien noch unter Trümmern in der Stadt Beit Lahia und im Flüchtlingsviertel Dschabalija verschüttet, berichtete die Nachrichtenagentur der Palästinensischen Autonomiebehörde "Wafa".
Dem Bericht zufolge wurden mehr als zehn Häuser in beiden Orten getroffen. Krankenwagen könnten das Gebiet aufgrund zerstörter Straßen derzeit nicht erreichen, hieß es weiter. Auch in sozialen Medien wurden Aufnahmen verbreitet, die Bilder der Opfer der Angriffe zeigen sollen.
Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, dem Bericht nachzugehen.
Geisel-Angehörige fordern Abkommen über Waffenruhe
Die israelische Nachrichtenseite "ynet" meldete unter Berufung auf Sicherheitsbeamte, die massiven Angriffe in den vergangenen Tagen seien eine Vorbereitung auf den Einmarsch weiterer Truppen. Die israelische Regierung hatte jüngst angekündigt, den Einsatz im Gazastreifen ausweiten zu wollen. Bereits am Donnerstag hatte es nach palästinensischen Angaben bei israelischen Angriffen Dutzende Tote gegeben.
Viele Angehörige der noch immer von Islamisten in dem abgeriegelten Küstengebiet festgehaltenen Geiseln befürchten, dass das militärische Vorgehen auch das Leben der Verschleppten gefährdet.
Das Forum der Geisel-Angehörigen forderte Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erneut auf, ein Abkommen mit der Hamas für eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln zu ermöglichen. "Wir befinden uns in dramatischen Stunden, die über die Zukunft unserer Angehörigen, die Zukunft der israelischen Gesellschaft und die Zukunft des Nahen Ostens entscheiden werden." (dpa/bearbeitet von thp)