Seit Monaten gibt es diskrete Gespräche zwischen Israel und Syrien. Ein Sicherheitsabkommen könnte Stabilität für die Region bringen. Netanjahu nennt nun Bedingungen für eine solche Vereinbarung.

Israel hat Gespräche über ein Sicherheitsabkommen mit dem verfeindeten Nachbarland Syrien bestätigt. "Die Verhandlungen mit Syrien sind im Gange", hieß es in einer Mitteilung des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Voraussetzung für eine Einigung seien die Entwaffnung der Grenzregion im Südwesten Syriens sowie der Schutz der religiösen Minderheit der Drusen. Israel betrachtet die Drusen als Verbündete.

Netanjahu hatte vor wenigen Tagen bereits Andeutungen zu den Gesprächen gemacht. Auch der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa hatte Verhandlungen über ein Sicherheitsabkommen bestätigt. Er betonte jedoch, dass ein Abkommen keine Normalisierung mit Israel bedeute.

Die Gespräche laufen seit Monaten verdeckt, im August traf sich Syriens Außenminister Asaad al-Schaibani syrischen Angaben zufolge mit einer israelischen Delegation in Paris.

Truppen im Grenzgebiet

Konkret geht es bei den Verhandlungen darum, die Präsenz syrischer und israelischer Truppen und Sicherheitskräfte im Grenzgebiet zu regeln. Israel will verhindern, dass sich in der Gegend vom Iran unterstützte Milizen oder bewaffnete islamistische Gruppen ansiedeln, die Israel feindlich gegenüberstehen.

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Seit dem Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad im vergangenen Dezember hat das israelische Militär Hunderte Male Ziele in Syrien angegriffen. Das Militär zerstörte damit nach eigenen Angaben unter anderem Waffenlager und militärisches Gerät.

Israel und Syrien befinden sich seit 1948 offiziell im Kriegszustand, es wurde nie ein Friedensvertrag geschlossen. Die von Israel 1967 besetzten und 1981 annektierten Golanhöhen sind dabei ein zentraler Streitpunkt. (dpa/bearbeitet von br)