In rund zwei Wochen wählt Polen ein neues Staatsoberhaupt. Doch die Regierung sieht die Wahl durch den russischen Geheimdienst in Gefahr. Sie warnt vor dessen Einflussnahme.

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Polens Regierung hat Russland Einmischung in den Präsidentschaftswahlkampf vorgeworfen. Es gehe um die Verbreitung von Desinformation in Kombination mit Angriffen gegen die kritische Infrastruktur des Landes, sagte Digitalisierungsminister Krzysztof Gawkowski bei einer Verteidigungskonferenz in Warschau.

Der russische Militärgeheimdienst GRU habe seine Aktivitäten in Polen im laufenden Jahr im Vergleich zu 2024 verdoppelt, so Gawkowski weiter. Der GRU werbe im Netz um Menschen, die Falschinformationen unter polnischen Bürgern verbreiten sollen.

Präsident Duda muss nach zehn Jahren abtreten

Das EU- und Nato-Land Polen zählt zu den wichtigsten politischen und militärischen Unterstützern der von Russland angegriffenen Ukraine. Es spielt auch eine zentrale Rolle als logistische Drehscheibe für die Militärhilfe des Westens für Kiew.

Die Polen wählen am 18. Mai einen neuen Präsidenten. Amtsinhaber Andrzej Duda kann nach zehn Jahren im Amt nicht noch einmal antreten. Für seine Nachfolge gelten zwei Politiker derzeit als Favoriten. Der Warschauer Oberbürgermeister Rafal Trzaskowski tritt für das liberalkonservative Lager von Regierungschef Donald Tusk an.

Der parteilose Historiker Karol Nawrocki geht für die nationalkonservative Oppositionspartei PiS an den Start. Erhält keiner der Kandidaten im ersten Anlauf mehr als 50 Prozent der Stimmen, ist am 2. Juni eine Stichwahl geplant. (dpa/bearbeitet von thp)