Die Ukraine wirft Russland vor, bei der Rückgabe gefallener Soldaten auch eigene Tote übergeben zu haben. Kiew spricht von gezielter Verwirrung und Erschwerung der Identifizierung.

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Bei der Rückgabe Tausender Soldatenleichen aus Russland hat die Ukraine nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko in Kiew auch tote Russen überstellt bekommen. In einem Post auf Telegram machte er aber keine Angaben, wie viele derartige Fälle es gebe.

"Der Feind erschwert uns absichtlich die Identifizierung der Toten, stiftet Chaos und vermischt die Leichen der russischen Soldaten mit denen der Ukrainer", schrieb der Minister. Fotos zeigten den angeblichen Wehrpass und die Identifikationsmarke eines toten russischen Soldaten, der an die Ukraine übergeben worden sei. Unabhängige Bestätigungen dazu gab es nicht.

Ukraine: Rückgabe von Soldaten-Leichen abgeschlossen

Rückgabe von Soldaten-Leichen an die Ukraine abgeschlossen

Wie das ukrainische Verteidigungsministerium mitgeteilt hat, sind weitere rund 1500 Leichen gefallener Soldaten von Russland an die Ukraine übergeben worden. Insgesamt habe die Ukraine in den vergangenen Tagen, in denen mit der Umsetzung der Istanbuler Abmachung begonnen wurde, somit mehr als 6000 Tote zurückerhalten.

Mehr als 6000 Gefallene überstellt

Russland hat der Ukraine in den vergangenen Tagen mehr als 6000 Leichen Soldaten überstellt. Moskau bekam mehr als 50 Tote zurück. Dies gehörte wie auch ein Austausch von Gefangenen zu humanitären Gesten, die beide Kriegsparteien Anfang Juni in Istanbul vereinbart hatten.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte es als erster öffentlich bemängelt, dass Russland auch Leichen eigener Soldaten an die Ukraine überstelle. (dpa/bearbeitet von fra)