Tel Aviv - 67 ehemalige Geiseln haben den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu einem Deal mit der Hamas über die Freilassung der restlichen Entführten im Gazastreifen aufgerufen. In einem offenen Brief mit der Überschrift "Ein Aufruf, Geschichte zu schreiben", war die Rede von einer historischen Gelegenheit nach der jüngsten Freilassung des US-Israelis Edan Alexander.
"Wir glauben, dass die israelische Regierung nun eine echte Chance hat, an den Verhandlungstisch zurückzukehren", hieß es in dem Brief. "Wir appellieren an alle, die an diesem Prozess beteiligt sind: Bitte zieht euch nicht zurück, bevor ein umfassendes Abkommen unterzeichnet ist." Bei indirekten Gesprächen in Katar über eine neue Waffenruhe im Gaza-Krieg hat es nach Medienberichten bislang keine Fortschritte gegeben.
Appell für umfassendes Abkommen mit der Hamas
"Die Mehrheit der israelischen Gesellschaft will die Geiseln zurück – selbst um den Preis, die Militäroperationen zu beenden", schrieben die Ex-Geiseln. "Sie glaubt an die Heiligkeit des menschlichen Lebens und an die größte Bedeutung, die Gefallenen für ein würdiges Begräbnis nach Israel zurückzubringen."
Die Unterzeichner forderten: "Befreit alle unsere Brüder und Schwestern aus ihrem Alptraum – unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit. Nur die sofortige Rückkehr aller Geiseln durch ein verhandeltes Abkommen kann die Grundlage für Hoffnung, Einheit und die Erneuerung unserer Nation schaffen."
Nach israelischen Angaben werden derzeit noch mindestens 20 Geiseln lebend im Gazastreifen festgehalten. Der Status von drei weiteren Entführten ist unklar. Zudem befinden sich die sterblichen Überreste von 35 Verschleppten im Gazastreifen.
