Die humanitäre Notlage im Gazastreifen verschärft sich zunehmend. Bei "Markus Lanz" äußerte sich CDU-Politiker Jürgen Hardt jedoch nur schwammig zur Verantwortung Israels am Leid der Palästinenser. Das wollte der ZDF-Moderator so nicht stehen lassen.

Bei "Markus Lanz" sprach sich CDU-Politiker Jürgen Hardt für weitere Waffenlieferungen an Israel aus und sagte: "Alle Waffen, die Israel zu seiner Verteidigung zur Sicherung seiner Existenz braucht, sollten wir liefern." Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion ergänzte, dass die Hamas "eine Bedrohung dieser Sicherheit" sei und "wenn man sich dagegen verteidigt, braucht man dafür Waffen". Lanz erinnerte Hardt daraufhin an die humanitäre Notlage in Gaza und fragte: "Die Bilder aktuell - das ist für Sie alles Selbstverteidigung?" Hardt wirkte nachdenklich und gab zu: "Ich kann die israelische Strategie im Blick auf Gaza nicht nachvollziehen. (...) Ich würde mir wünschen, dass Israel die Hilfslieferungen in die Gebiete wieder aufnimmt."

Grund genug für Lanz, zu fragen: "Ist das ein Kriegsverbrechen?" Hardt reagierte schwammig: "Das ist eine der grauenhaftesten humanitären Katastrophen, die wir gegenwärtig erleben." Eine Aussage, die Lanz fassungslos machte: "Nein! Stopp. Das klingt, als sei das ein Naturergeinis. Ich frage nochmal ganz konkret: Ist das ein Kriegsverbrechen?" Jürgen Hardt geriet daraufhin ins Straucheln und sagte, dass Israels Methoden "unvermeidlich" seien "angesichts der Tatsache, dass die Hamas sich unter Zivilisten (...) verschanzt und sich durch menschliche Schutzschilde entsprechend schützt".

Der Politiker weiter: "Es wäre ein Kriegsverbrechen, wenn man durch Vorenthaltung von Hilfsgütern eine Zivilbevölkerung nachhaltig schädtigt." Ein Argument, auf das Lanz sichtlich wütend konterte: "Das passiert da gerade - oder wollen wir das bestreiten?" Darauf antwortete Hardt energisch: "Die israelische Regierung sagt, wenn wir die Hilfsgüter reingeben, kommt sie nur der Hamas zugute. (...) Diese These muss erstmal widerlegt werden von uns."

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