Bei "Markus Lanz" sprach Frauke Brosius-Gersdorf ehrlich über ihren Gefühlszustand nach der gescheiterten Verfassungsrichterwahl im Bundestag. "Sie können sich ja vielleicht vorstellen, dass die Berichterstattung (...) über meine Person in den letzten Wochen nicht spurlos an mir vorbeigegangen ist", so die Juristin. Sie kritisierte in dem Zusammenhang Bezeichnungen wie "ultra-links" und "radikal links" und bezeichnete diese als teils "verstörend".
Als der ZDF-Moderator wissen wollte, warum Brosius-Gersdorf sich nur wenige Tage nach der gescheiterten Wahl für einen TV-Auftritt entschieden habe, erklärte die Rechtswissenschaftlerin, dass sie die Debatte versachlichen wolle. "Das kann ich mir nicht länger gefallen lassen. Ich finde das infam", so Brosius-Gersdorf. Eine Steilvorlage für Lanz, der weiter nachhakte: "Sie wirken tief getroffen, verletzt davon. Ist es zutreffend, dass Sie sogar Morddrohungen bekommen haben?"
Frauke Brosius-Gersdorf erläuterte nachdenklich: "Ja, wir haben Drohungen bekommen, ich vor allem, per E-Mail, Poststücke mit verdächtigem Inhalt, die an meinen Lehrstuhl gesendet wurden." Auch Videos, die im Netz kursieren, seien teilweise mit Drohungen gespickt gewesen. "Natürlich macht mir das Sorgen. Natürlich belastet mich das", so die Juristin emotional. In dem Zusammenhang machte sie deutlich, dass Kritik an ihrer Person durchaus "zugespitzt" sein dürfe, denn: "Meinungsfreiheit, Pressefreiheit ist unser höchstes Gut im Land. Aber das Ganze hat auch Grenzen."
Brosius-Gersdorf ergänzte dazu: "Man muss sich der Diskussion und der Kritik stellen - auch hart und zugespitzt - aber es ist nicht akzeptabel aus meiner Sicht, wenn einzelne Thesen herausgepickt werden und wenn Sätze falsch wiedergegeben werden und aus dem Zusammenhang gerissen werden und das war gerade beim Schwangerschaftsabbruch sehr stark der Fall."
Sehen Sie die Lanz-Sendung in voller Länge jederzeit bei https://kurz.zdf.de/LANZ/