Bei eigenen Obstbäumen solltest du den Rückschnitt spätestens Ende September vornehmen. So vermeidest du mögliche Schäden durch Witterung und förderst den Wuchs für eine reiche Ernte im Folgejahr.

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Obstbäume zu schneiden ist aus verschiedenen Gründen empfehlenswert. Unter anderem hilft der Rückschnitt, die Luftzirkulation zu verbessern und so Schädlingsbefall und Schimmel vorzubeugen. Zudem kannst du die Produktion anregen, wenn du Obstgehölze gezielt ausdünnst.

Für ein gesundes Wachstum und eine reiche Ernte ist es deshalb sinnvoll, Obstbäume zu schneiden. Bei einigen Arten ist es wichtig, den Rückschnitt vor Oktober durchzuführen. Ansonsten können Witterung und erschwerte Bedingungen in der kalten Jahreszeit zu Schäden am Baum führen. Welche Sorten vor Oktober einen Schnitt brauchen, erfährst du hier.

Warum Obstbäume vor Oktober schneiden?

Der Rückschnitt von Obstbäumen hat laut Nabu vor allem zum Ziel, dass die Gehölze gesund wachsen und ertragreich sind:

  • Verbesserte Luftzirkulation und größerer Lichteinfall können Schimmel vermeiden und auch anderen Pilzkrankheiten vorbeugen.
  • Zudem benötigen Früchte ausreichend Lichteinfall, um später zu reifen.
  • Durch das Entfernen unnötiger Triebe wird im Folgejahr das Fruchtwachstum zusätzlich gefördert, da der Baum die Energie gezielt in junge Triebe und Früchte steckt.
  • Dabei hilft der frische Aufbau dabei, dass alte Äste später nicht abbrechen und die Bruchstellen so Pilzen, Bakterien oder Viren Lebensraum bieten.

Dass du einige Obstbäume vor Oktober schneiden soll, hängt vor allem damit zusammen, dass dann die Temperaturen mild sind, was eine schnelle Heilung der Schnittwunden begünstigt. Dass der Baum blutet, ist übrigens normal.

Bevor du dich an den Schnitt machst, kannst du zudem wertvolle Informationen hier nachlesen: Wann sollte man Obstbäume schneiden?

1. Steinobst: Pflaumen vor Oktober schneiden

Allgemein gilt: Steinobstbäume solltest du vor dem Oktober schneiden. Diese Arten sind besonders anfällig für Pilzkrankheiten, weshalb die Wunden nach dem Schnitt möglichst schnell verheilen sollten. Es ist zudem wichtig, dass die Krone ausgelichtet ist, damit sich genug neues Fruchtholz entwickeln kann, was wiederum für eine reiche Ernte im Folgejahr sorgt.

Pflaumenbäume solltest du daher während der Gartenarbeit im September schneiden. Wie genau das geht, erfährst du hier: Pflaumenbaum schneiden: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Auch diese verwandten Arten kannst du dann schneiden:

Gartenarbeit im Oktober: Das steht jetzt an

2. Nektarinen und Pfirsiche

Als sonnenliebendes Steinobst profitieren auch Nektarinen und Pfirsiche von einem Rückschnitt im September, bevor die Witterung das Abheilen erschwert. Zudem hilft ein regelmäßiger Schnitt, das Risiko der Kräuselkrankheit bei Pfirsichen zu verringern.

Eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du einen Pfirsichbaum schneiden solltest, findest du in unserem Ratgeber.

Tipp: Neben dem Rückschnitt gibt es noch weitere Maßnahmen, um Obstbäume gut zu pflegen. In unserem Beitrag findest du hilfreiche Maßnahmen, mit denen du deine Bäume das ganze Jahr über richtig pflegst.

3. (Sauer-)Kirschen: Nach der Ernte schneiden

Der September ist der allerletzte Zeitpunkt, zu dem du deinen Kirschbaum noch schneiden solltest. Kirschbäume sind anfällig für starkes Bluten und werden schnell von Pilzkrankheiten befallen, wenn die Schnittwunden aufgrund von Regen, Kälte oder sogar Frost nicht heilen können.

Es ist daher empfehlenswert, Kirschbäume direkt nach der Ernte zu schneiden. Dann haben sie noch ausreichend Zeit, im milden Spätsommer zu verheilen und bilden im nächsten Jahr stärkeres Fruchtholz. Wie genau der Schnitt gelingt, liest du hier: Kirschbaum schneiden: Welche Äste du im Winter verschonen solltest.

Weitere Pflegetipps zu verschiedenen Kirschsorten findest du in diesen spezifischen Artikeln:

Oder lies einfach unseren allgemeinen Ratgeber "Kirschbaum pflanzen und pflegen".

4. Kernobst: Schwache Exemplare schneiden

Neben Steinobstbäumen kannst du auch bestimmte Exemplare von Kernobst vor Oktober schneiden. Zu den beliebten Kernobstbäumen gehören in Deutschland der Apfelbaum und Birnenbaum. Beide Sorten kannst du in der Regel auch noch später im Herbst schneiden, besonders wenn sie stark wachsen.

Allerdings ist es empfehlenswert, schwache Bäume schon vor Oktober zu schneiden. Der erhöhte Lichteinfall begünstigt das Ausreifen der Früchte im nächsten Jahr. Zudem kannst du dabei Triebe entfernen, die entweder steil hoch oder ins Kroneninnere gerichtet wachsen. Dann steckt der Baum im Folgejahr mehr Kraft in junges Fruchtholz.

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Detaillierte Anleitungen findest du hier:

Beide Sorten werden übrigens auch gerne als Spalierobst gezüchtet.

Utopia-Tipp: Grünschnitt verwenden

Für eine nachhaltige Gartenpraxis kannst du, statt den Grünschnitt zu entsorgen, Blätter und Äste sinnvoll verwerten – beispielsweise, indem du Teile davon als Mulch im Garten verwendest und somit den Garten winterfest machst. Grünschnitt kann zudem einen Komposthaufen füllen oder Tieren Lebensraum in einem naturnahen Garten bieten.

Auch dicke Äste eignen sich dazu, einen natürlichen Sichtschutz zu bauen, kleine Gartenmauern zu errichten oder sie in ein Hügelbett zu integrieren.   © UTOPIA