Viele Blumen und Stauden haben spezielle Ansprüche, was die Bodenbedingungen an ihrem Standort angeht. Nicht so diese sieben Blütenpflanzen: Sie kommen auch mit Böden gut zurecht, die sonst nicht als optimal gelten.
Auf der Suche nach dem richtigen Standort für deine Gartenpflanzen musst du meist vor allem zwei Dinge im Auge haben: Die Lichtverhältnisse und die Bodenbedingungen. Viele Gartenblumen und Stauden reagieren empfindlich, wenn sie zu viel oder zu wenig Sonnenlicht für ihre Bedürfnisse abbekommen.
Mit dem Boden ist es oft noch komplizierter. Hier spielen die Zusammensetzung, der Nährstoffgehalt, die Feuchtigkeit und weitere Faktoren eine Rolle. Kann Wasser zum Beispiel nicht gut ablaufen oder ist die Erde zu nährstoffarm, beeinflussen diese Eigenschaften das Wachstum. Als tendenziell "schlechte" Böden gelten zum Beispiel solche, die sehr sandig oder lehmig sind: Sandiger Boden kann Wasser und Nährstoffe schlechter speichern, lehmiger Boden dagegen ist für viele Pflanzen zu dicht und kompakt. Auch zu saurer Boden sagt zahlreichen Blumen und Stauden nicht zu. In solchen Fällen muss man meist Mittel zur Bodenverbesserung anwenden.
Zum Glück für Gärtner:innen, die es lieber etwas einfacher haben, gibt es aber auch Pflanzen, die sogar auf schlechtem Boden gut gedeihen und keine hohen Ansprüche an ihren Standort stellen. Sieben schöne und insektenfreundliche Blütenpflanzen, die fast überall zurechtkommen, stellen wir dir in dieser Übersicht vor.
1) Taglilie
Auch wenn ihr filigranes Erscheinungsbild es nicht vermuten lässt: Taglilien sind relativ anspruchslose Blumen. Sie sind pflegeleicht, kommen zeitweise auch mit Hitze und Trockenheit gut zurecht und bilden prachtvolle Blüten in verschiedenen Farben aus.
In Hinblick auf die Bodenverhältnisse sind Taglilien ebenfalls genügsam: Sie wachsen beispielsweise auch auf sandigem, kalkhaltigem oder lehmhaltigem Boden, was auf viele andere Gartenblumen nur bedingt zutrifft. Ideal ist jedoch normale, durchlässige und nährstoffreiche Gartenerde.
Übrigens: Sie sehen nicht nur schön aus – Taglilien sind auch essbar.
2) Knollige Seidenpflanze
Die Knollige Seidenpflanze heißt im Englischen auch "Butterfly Weed", weil besonders Schmetterlinge sie gern ansteuern. Ihre leuchtend orangen Blumen bieten aber auch anderen Insekten Nahrung und verschönern somit jeden insektenfreundlichen Garten.
Auf welchem Boden du die Pflanze ansiedelst, ist dabei nicht so wichtig: Solange sie an einem sonnigen Standort genug Licht bekommt und nicht zu viel Nässe aushalten muss, kann sie sich an die meisten Bodenbedingungen gut anpassen. Im Idealfall ist ein gut durchlässiger, zum Beispiel sand- oder kieshaltiger Boden empfehlenswert, damit sich keine Staunässe bilden kann.
3) Indigolupine
Lupinen sind beliebte Blumenstauden, die es in zahlreichen Arten, Farben und Wuchshöhen gibt. Bestimmte Arten lassen sich landwirtschaftlich auch als Nutzpflanzen kultivieren. Einen besonders schönen Farbton für den Blumengarten weist die violette Indigolupine auf.
Auch die Indigolupine bevorzugt zwar gut durchlässige Böden mit Sand- oder Kiesanteil, kommt mit schweren Böden aber dennoch problemlos zurecht, solange sie nicht zu nass werden. Trockenheit dagegen verträgt sie gut. Im Zweifel kannst du der Erde am Standort etwas Sand oder Kies untermischen, bevor du die Indigolupine dort pflanzt. Davon abgesehen ist sie robust und anspruchslos.
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4) Goldrute
Die Goldrute ist eine beliebte Staude, der auch verschiedene Heilwirkungen zugeschrieben werden. Grundsätzlich ist zwischen der Echten Goldrute und der Riesengoldrute, die bis zu zweieinhalb Meter hoch werden kann, zu unterscheiden. Beide Arten setzen mit ihren leuchtend gelben Blüten schöne Farbakzente im Garten und dienen zudem als Bienenweide.
Was die Bodenbeschaffenheit betrifft, hat die Goldrute keine stark ausgeprägten Vorlieben. Sie mag durchlässiges Substrat mit mäßigem Nährstoffgehalt, gedeiht aber auch auf nährstoffarmen Böden ohne Probleme. Dünger benötigt sie in der Regel nicht. Grundsätzlich ist sie anspruchslos und pflegeleicht.
5) Lavendel
Lavendel stammt aus dem Mittelmeerraum, wo er oft mit trockenen, sandigen und nährstoffarmen Böden vorliebnehmen muss. Das macht ihn zu einer bescheidenen Pflanze, der du keine besonderen Bodenwünsche erfüllen musst, wenn du sie im eigenen Garten anpflanzen möchtest. Wichtig ist vor allem, das der Platz, den du auswählst, reichlich Sonne abbekommt.
Wegen seiner Herkunft kommt Lavendel mit Trockenheit sehr viel besser zurecht als mit zu viel Feuchtigkeit. Staunässe ist das Einzige, was er überhaupt nicht verträgt. Auch für diese Blütenpflanze ist deshalb ein durchlässiger, sandiger oder kiesiger Boden das ideale Habitat. Sofern es nicht zu Wurzelfäule durch zu viel Nässe kommt, gedeiht er aber unter so gut wie allen anderen Bodenbedingungen auch.
Wenn du dir Lavendel in den Garten holen möchtest, findest du hier eine detaillierte Anleitung dafür: Lavendel: Pflanzen und pflegen – die besten Tipps.
6) Raublatt-Aster
Die Raublatt-Aster ist ein Korbblüter, der ursprünglich aus Nordamerika stammt, aber auch hierzulande unkompliziert anzubauen ist. Sie blüht im Spätsommer und Herbst und bildet dann violette, körbchenartige Blüten aus, die sie zu einem Blickfang im Garten machen. Wildbienen fliegen die Blüten ebenfalls gern an und wissen sie zu schätzen.
Wenn möglich bevorzugen Astern wie auch die übrigen Pflanzen auf dieser Liste einen durchlässigen Boden, der frisch und nährstoffreich ist. Kannst du der Raublatt-Aster nicht all diese Bedingungen zugleich bieten, ist das aber nicht schlimm, denn sie wächst auch auf "schlechten" Böden. Wie bei den übrigen Pflanzen solltest du lediglich dafür sorgen, dass sich an ihrem Standort keine Staunässe bildet.
7) Duftender Winterschneeball
Der Duftende Winterschneeball verströmt ein intensives, vanilleähnliches Aroma. Er hat nicht nur einen ungewöhnlichen Namen, sondern auch eine ungewöhnliche Blütezeit: In milden Wintern kann er bereits im November oder Dezember beginnen, seine prächtigen Blütenbälle zu bilden und blüht dann noch einmal zur Hauptblütezeit im März und April. Mehr dazu hier: Schneeball-Pflanze: Pflanzzeit, Aussaat und Pflege

Der Winterschneeball zeichnet sich dadurch aus, dass er besonders gut mit sauren Böden zurechtkommt, die für viele andere Pflanzen ein Problem sind. Ansonsten sollte der Boden nährstoffreich und frisch sein, idealerweise mit hohem Humus-Anteil. Sind die Bodenbedingungen nicht ideal, macht das dem Winterschneeball aber normalerweise ebenso wenig aus wie den anderen Blütenpflanzen auf unserer Liste.
Übrigens: Es gibt auch den Mittelmeer-Schneeball. Dieser ist ebenfalls robust, pflegeleicht und ein Hingucker im Garten. © UTOPIA