Bananen sind reich an wertvollen Nährstoffen: Sie enthalten B-Vitamine, Kalium, Magnesium und Ballaststoffe. Doch eine Studie deutet darauf hin, dass Bananen im Smoothie trotzdem keine gute Idee sind.
Bananen im Smoothie sind beliebt: Als Smoothie-Basis bringen sie eine natürliche Süße und eine angenehme Sämigkeit mit sich. Eine Studie hat untersucht, wie sich Bananen im Smoothie auf den Gesundheitswert des Getränks auswirken – das Ergebnis ist überraschend.
Ziel der Studie: Aufnahme von Flavonoiden stärken
Die Studie wurde 2023 in der Fachzeitschrift Food and Function veröffentlicht und untersucht die Auswirkungen eines Enzyms, das in großen Mengen in Bananen enthalten ist, auf die Verfügbarkeit von Flavonoiden. Dahinter steht die Frage, wie Menschen mehr Flavonoide aufnehmen könnten.
Flavonoide sind sekundäre Pflanzenstoffe mit einer ganzen Reihe von gesundheitlichen Vorteilen: Sie sollen das Risiko zur Entstehung von verschiedenen Krebsarten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Atherosklerose sowie Nervenfehlfunktionen senken. Zudem geht man davon aus, dass Flavonoide die kognitiven Fähigkeiten verbessern, antiviral wirken und das Immunsystem stärken.
Viele Menschen essen zu wenig Obst und Gemüse und nehmen deshalb auf zu wenig Flavonoide auf. Smoothies können zumindest einen kleinen Beitrag zur Zufuhr leisten.
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Bananen hemmen Aufnahme und Gehalt von Flavonoiden
Allerdings zeigen die Studienergebnisse, dass Bananen im Smoothie den Gehalt und die Aufnahme von Flavonoiden einschränken: Das Enzym Polyphenoloxidase (PPO), das angeschnittene Früchte braun färbt, ist in größeren Mengen in Bananen enthalten. Dieses Enzym beeinflusst einerseits den Gehalt an Flavonoiden im Smoothie und andererseits die Verfügbarkeit für den menschlichen Körper.
Bananen hemmen Flavonoid-Aufnahme
Die Untersuchung zeigt, dass ein Bananen-Beeren-Smoothie nach einer Stunde bei Raumtemperatur einen deutlich geringeren Flavonoid-Gehalt hat als ein reiner Beeren-Smoothie ohne Banane. Demnach baut das Enzym aus den Bananen die Flavonoide also bereits ab, bevor sie überhaupt vom Körper aufgenommen werden können. Wenn das Enzym jedoch zuvor inaktiviert wurde, blieb der Gehalt an Flavonoiden unverändert.
Die Untersuchung deutet darauf hin, dass das Enyzm aus den Bananen auch die Aufnahme der Flavonoide im Körper einschränkt: In einer kleinen Studie erhielten die acht teilnehmenden Männer einen Beeren-Smoothie, einen Bananen-Smoothie oder eine Flavonoid-Kapsel. An den Tagen, an denen die Probanden den Beeren-Smoothie oder die Kapsel zu sich nahmen, stieg die Konzentration der Flavonoid-Abbauprodukte im Blut der Teilnehmenden an. Wenn sie jedoch einen Bananen-Beeren-Smoothie zu sich nahmen, reduzierte sich die Konzentration um ganze 84 Prozent.
Einschränkung der Studie
Die Teilnehmerzahl der Untersuchung ist mit acht Personen gering. Deshalb ist weitere Forschung notwendig, um eine eindeutige Aussage treffen zu können. Dennoch sind die Autor:innen der Ansicht, dass ihre Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig die Art der Zubereitung und Kombination von Lebensmitteln ist.
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Darf ich jetzt keine Bananen mehr im Smoothie trinken?
Zunächst einmal: Trotz dieser Studienergebnisse sind Bananen ein gesundes Lebensmittel, das du auch weiterhin essen kannst. Gleichzeitig deutet die Studie daraufhin, dass die Verwendung von Bananen im Smoothie den Gesundheitswert – zumindest im Hinblick auf Flavonoidgehalt und -aufnahme – verringert.
Das bedeutet nicht, dass du nie wieder einen Smoothie mit Banane trinken solltest. Allerdings lohnt es sich vielleicht hin und wieder einen Smoothie ohne Banane zu bevorzugen. Flavonoidreiche Smoothies mit Beeren kannst du stattdessen gut mit Ananas, Orangen oder Joghurt kombinieren. Das sind alles Lebensmittel, die wenig von dem Enzym PPO enthalten und somit den gesundheitlichen Nutzen des Smoothies erhöhen.

Doch Achtung: Smoothies und Säfte sind nicht mit frischem Obst und Gemüse gleichzusetzen. Im Vergleich zum Ausgangsprodukt enthalten sie weniger Nährstoffe. Durch das geringere Volumen sättigen Smoothies weniger als frisches Obst und Gemüse, haben aber gleichzeitig eine höhere Energiedichte. Man neigt dazu, mehr Kalorien zu sich zu nehmen, als man denkt. Noch gesünder als häufig Smoothies zu trinken ist es daher, möglichst viel frisches und abwechslungsreiches Obst und Gemüse zu essen.
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