Wenn ein Hund zubeißt, ist das nicht nur schmerzhaft, sondern kann auch gefährlich sein. Was du bei einem Hundebiss tun solltest, erfährst du hier.
Ein Hundebiss, ob von deinem eigenen oder von einem fremden Hund, ist eine heikle Angelegenheit. Auch bei kleinen Bissen kann es sein, dass es mit etwas Desinfektion und einem Verband nicht getan ist. Selbst wenn der Biss oft als harmlos abgetan wird, da er vom eigenen Hund stammt und nicht sehr tief ist, kann der Gang zur Arztpraxis notwendig und sinnvoll sein.
Wir erklären dir, was du bei einem Hundebiss tun solltest und wann es sinnvoll ist, ärztlichen Rat einzuholen.
Wie es zu Hundebissen kommen kann
Hunde beißen in der Regel nicht aus Bosheit einfach zu. Ursachen für Hundebisse können vielfältig sein – manchmal hat das Opfer auch Mitschuld, weil sich der Hund zum Beispiel provoziert gefühlt hat. Hier einige Gründe, die laut dem Hundemagazin Rover dazu führen können, dass Hunde beißen:
- Angst oder Nervosität
- Schmerz
- Besitzgier
- Beutetrieb
- Mutterinstinkt
Wichtig ist, dass Hunde von klein auf richtig trainiert werden, damit es gar nicht erst zu einem Biss kommt. Aber auch trotz bestem Training kann ein Hund mit bestimmten Stresssituationen überfordert sein und aus einem der oben genannten Gründe zubeißen.
Aggressives Verhalten beim Hund erkennen
Hundebissen geht oft ein aggressives Verhalten voraus. Das Verhalten des Hundes richtig zu deuten, kann dabei helfen, Hundebisse zu vermeiden.
Laut Rover deuten insbesondere folgende Anzeichen auf Bissgefahr hin:
- zurückgelegte Ohren
- das Weiße der Augen ist sichtbar
- Knurren
- gefletschte Zähne
- erweiterte Pupillen
- Lecken der Lippen
- niedrig gestellter oder eingezogener Schwanz
- gesträubtes Fell
- Gähnen
- gerunzelte Stirn
- steife Körperhaltung
- Sabbern
- schneller oder flacher Atem
- viel Hecheln
- Kauern
- Zittern
Wenn du mehr über die Körpersprache von Hunden erfahren möchtest, könnte dich auch dieser Artikel interessieren: Hundesprache: 5 wichtige Signale und was sie bedeuten.
Was tun nach einem Hundebiss?
Was nach einem Hundebiss zu tun ist, erfordert vor allem zeitnahes Handeln. Wenn du selbst oder jemand anders von deinem oder einem fremden Hund gebissen wurde, solltest du laut Rover am besten wie folgt vorgehen:
- Entferne dich bzw. das Opfer von dem Hund. Klettere dazu über einen Zaun oder auf einen Baum, wenn das nötig ist.
- Reinige die Wunde. Verwende dazu am besten Wasser und milde Seife.
- Desinfiziere die Wunde.
- Decke die Wunde ab. Kleine Wunden kannst du mit einem sterilen Wundverband abdecken.
Wenn das Opfer schwer verletzt ist und/oder die Wunde nicht aufhört zu bluten, solltest du einen Krankenwagen rufen und die Person sollte im Krankenhaus untersucht werden.
Bei kleinen Bisswunden scheint der Gang in die Arztpraxis oft unnötig, doch auch kleine Bisse solltest du ärztlich untersuchen lassen.
Wann ist ärztliche Hilfe sinnvoll?
Das Maul und der Speichel eines Hundes sind alles andere als hygienisch. Deshalb können sich Bisswunden von Hunden schnell entzünden und zu Infektionen führen. In schweren Fällen kann es nach einem Hundebiss zu Tetanus oder Tollwut kommen. Daher solltest du die Wunde nach einem Hundebiss am besten immer ärztlich begutachten lassen – am besten noch am selben Tag.
Nimm dabei deinen Impfausweis mit in die Praxis, damit alle relevanten Impfungen überprüft und gegebenenfalls nachgeholt werden können. Dazu gehört insbesondere die Impfung gegen Tetanus. Besonders wenn du im Ausland von einem Hund gebissen wurdest, eventuell sogar einem Straßenhund, kann auch das Risiko für eine Tollwutinfektion höher sein. In allen Fällen kann eine frühzeitige ärztliche Begutachtung helfen, das Risiko einzuschätzen und gegebenenfalls Behandlungsmaßnahmen einzuleiten, die lebensrettend sein können.
Falls die ärztliche Untersuchung gerade nicht möglich ist, solltest du die Wunde unbedingt im Auge behalten und auf Anzeichen einer Entzündung oder Infektion achten. Dazu gehören laut der AOK zum Beispiel:
- Rötungen
- Schwellungen
- Nässen der Wunde
- Eiter
- pochende Schmerzen
- Unwohlsein und/oder Fieber
Spätestens wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bemerkst, solltest du unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Was ist mit Katzenbissen?
60 bis 80 Prozent aller Bissverletzungen werden durch Hunde verursacht. Aber auch Katzen können ganz schön zubeißen. Obwohl die dabei entstehenden Verletzungen oft kleiner ausfallen, solltest du auch einen scheinbar harmlosen Katzenbiss ärztlich untersuchen lassen.
Laut der AOK ist die Infektionsgefahr bei einem Katzenbiss sogar höher als bei einem Hundebiss, denn die feinen, scharfen Zähne der Katze können tiefer ins Gewebe eindringen als Hundezähne. So gelangen Bakterien und Keime tiefer in die Wunde und das Infektionsrisiko steigt – auch wenn die Bisswunde oft harmlos aussieht.

Wer bei Tierbissen auf Nummer sicher gehen will, sollte damit also unbedingt immer in ärztliche Behandlung – egal, wie klein oder harmlos die Bissspuren auch aussehen mögen.
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