Ein verschmutztes Mikrofasertuch richtig zu waschen hilft, die Funktion des Tuches zu erhalten. Hier erfährst du, was du beachten solltest, wenn du ein Mikrofasertuch wäschst und trocknest.
Verwendest du Mikrofasertücher, musst du sie nicht nach jedem Gebrauch waschen. Erst wenn das Tuch deutlich verdreckt ist, steht ein Waschgang an. Dabei solltest du dann jedoch einige Punkte beachten – wir erklären dir, welche das sind.
Über Mikrofaser: Das solltest du wissen
Die Funktion der Mikrofaser:
- Das Mikrofasertuch besteht aus vielen einzelnen, sehr dünnen Fasern.
- Die einzelnen Fasern sind um ein Vielfaches dünner als ein Haar.
- Durch die vielen feinen Fasern entsteht eine große Oberfläche. Die vielen Berührungspunkte reinigen Oberflächen besonders gründlich.
- Zwischen den einzelnen Fasern liegen kleine Hohlräume, die Staub besonders gut aufnehmen und festhalten können und die Tücher außergewöhnlich weich und formbeständig machen.
- Mikrofasern können aus synthetischen oder natürlichen Stoffen bestehen. In den meisten Fällen sind sie jedoch aus synthetischem Stoff.
- Viele Hersteller:innen benutzen eigene Warenzeichen, um ihre Kunstfasern zu beschreiben.
Besonderheiten beim Waschen:
Mikrofasern nehmen Staub und Schutz besonders gut auf. Beim Putzen ist das ein Vorteil, aber bei der gemeinsamen Wäsche mit anderen Stoffen ein Nachteil. Mikrofasertücher ziehen die Flusen aus den anderen Materialien an und halten sie fest ("Pilling-Effekt"). Dadurch verringert sich mit der Zeit die Reinigungsfunktion der Fasern. Es ist daher empfehlenswert, Mikrofasertücher separat oder in einem Wäschesack zu waschen.
Stichwort Mikroplastik:
Wenn du ein Mikrofasertuch aus synthetischen Stoffen wäschst, gelangt Mikroplastik ins Abwasser. Die Filter in den Klärwerken sind nicht effizient genug, um die winzigen Plastikteilchen zurückzuhalten. Sie gelangen daher in die Umwelt.
Alternativ zum Wäschesack kannst du beim Waschen den Waschbeutel "Guppyfriend" verwenden. Wenn du das Mikrofasertuch im Beutel wäschst, lagern sich die abgebrochenen Fasern nach dem Waschen darin ab. Du kannst sie dann entfernen und im Restmüll entsorgen.
Umweltfreundliche Alternativen zu Mikrofasertüchern
Wenn du Mikroplastik vermeiden möchtest, kannst du alte Frottee-Handtücher oder Bio-Handtücher zu Putzlappen zerschneiden.
Frottee-Handtücher bestehen aus Baumwolle und sind besonders saugfähig. Die charakteristischen Schlingen vergrößern das Volumen und der Stoff kann dadurch sehr viel Flüssigkeit und Schmutz aufnehmen. Auch wenn die Baumwollfaser um ein Vielfaches dicker ist als die Mikrofaser, hat sie doch eine gute Putzleistung.
Im Handel sind auch Putztücher aus Bambus-Viskose erhältlich, deren Oberfläche ebenfalls durch Schlingen vergrößert ist. Viskose kann mehr Flüssigkeit speichern als Baumwolle, trocknet allerdings deutlich langsamer.
Mikrofasertuch waschen: Weniger ist mehr
Mikrofasertücher sind sehr beliebt, um damit ohne oder mit wenig Reinigungsmittel zu putzen. Allerdings sind die Tücher sehr empfindlich. Die Putzwirkung basiert darauf, dass die vielen kleinen Fasern Staub und Schmutzpartikel gut aufnehmen können. Aber das ist gleichzeitig auch ihre Schwachstelle: Sobald Flusen an ihnen haften, beeinträchtigen diese die Reinigungswirkung.
Du solltest daher nicht nach jeder Anwendung dein Mikrofasertuch waschen. Beim Waschen in der Waschmaschine nimmt das Mikrofasertuch Fusseln von den anderen Wäschestücken auf und verliert mit der Zeit an Reinigungskraft.
Trocken putzen mit dem Mikrofasertuch:
Schüttle das Mikrofasertuch nach dem Staubwischen im Freien kräftig aus. Danach ist es wieder vollständig einsatzbereit für das nächste Mal. Waschen musst du das Mikrofasertuch nicht.
Nass putzen mit dem Mikrofasertuch:
Spüle das Mikrofasertuch mit klarem Wasser aus, nachdem du nass geputzt hast. Das reicht völlig aus, wenn das Tuch nicht besonders schmutzig ist. Hänge das Mikrofasertuch anschließend auf dem Wäscheständer zum Trocknen auf und schon ist es wieder einsatzbereit.
So kannst du dein Mikrofasertuch waschen
Ist dein Mikrofasertuch stark verschmutzt, kannst du es mit der Hand oder in der Waschmaschine waschen.
Mikrofasertuch mit der Hand waschen:
- Verwende einen Eimer oder eine kleine Wäschewanne, um das Mikrofasertuch zu waschen.
- Befülle das Gefäß mit lauwarmem Wasser und einer geringen Menge ökologischem Waschmittel oder Gallseife.
- Lege das Mikrofasertuch für eine Stunde in die Lauge ein.
- Drücke das Mikrofasertuch mit den Händen gut durch. Achtung: Vermeide es, die Fasern gegeneinander zu reiben, damit sie nicht abbrechen.
- Spüle das Putztuch mit klarem Wasser aus, um Waschmittelreste zu entfernen.
- Drücke das Wasser gut aus dem Mikrofasertuch aus. Achtung: Auf keinen Fall solltest du das Mikrofasertuch nach dem Waschen auswringen, da dabei die Fasern abbrechen können.
- Hänge das Mikrofasertuch über den Wäscheständer zum Trocknen.
Mikrofasertuch waschen in der Waschmaschine :
Du kannst dein Mikrofasertuch auch in der Waschmaschine waschen. Verwende dabei Vollwaschmittel und gehe folgendermaßen vor:
- Wenn du das Mikrofasertuch zusammen mit der übrigen Wäsche waschen möchtest, solltest du es in ein Wäschenetz geben. Dadurch verhinderst du, dass das Mikrofasertuch beim Waschen die Flusen aus der übrigen Wäsche aufnimmt.
- Besser ist es, Mikrofasertücher separat zu waschen. Wenn du jedoch nur wenige Tücher besitzt, ist das in ökologischer Hinsicht nicht sinnvoll.
- Wasche dein Mikrofasertuch für eine lange Lebensdauer bei 40 bis 60 Grad Celsius – auch wenn laut Hersteller:innen eine höhere Temperatur möglich wäre.
- Verwende auf keinen Fall Weichspüler, wenn du Mikrofasertücher in der Waschmaschine wäschst. Dieser enthält fettende Inhaltsstoffe, die sich auf die Mikrofasern legen. Das behindert die Aufnahme von Feuchtigkeit und Schmutz und damit die eigentliche Funktion der Reinigungstücher.
So trocknest du das Mikrofasertuch nach dem Waschen
Es ist ökologisch sinnvoll, ein Mikrofasertuch nach dem Waschen auf einem Wäscheständer aufzuhängen. Generell trocknen synthetische Mikrofasertücher wesentlich schneller als Tücher aus (Bio)Baumwolle oder Viskose. Daher ist es nicht nötig, dass du das Mikrofasertuch in den Wäschetrockner gibst. Du schonst dadurch nicht nur die Umwelt, sondern auch die empfindlichen Mikrofasern des Putzlappens, der im Wäschetrockner schneller verschleißt.
Trocknen von Mikrofasertüchern im Wäschetrockner:

Grundsätzlich kannst du für Mikrofaserlappen auch den Wäschetrockner verwenden.
- Achte darauf, für den Trockner ebenfalls einen Wäschebeutel zu verwenden, damit das Mikrofasertuch keine Flusen von der anderen Wäsche aufnehmen kann.
- Reduziere die Trockentemperatur, wenn du Mikrofasertücher im Wäschetrockner trocknest.
Überarbeitet von Freya Petersen © UTOPIA