Nachtschweiß kann zwar unangenehm sein, hat aber meist harmlose Ursachen. Nur in seltenen Fällen stecken schwere Erkrankungen hinter dem nächtlichen Schwitzen.

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Bis zu einem gewissen Grad ist nächtliches Schwitzen ganz normal: Der menschliche Körper reguliert schlicht und einfach seine Temperatur, indem er Schweiß absondert und somit seine Hautoberfläche kühlt. Erst wenn du nachts häufig schweißgebadet aufwachst, manchmal sogar Klamotten und Bettwäsche wechseln musst, leidest du unter sogenanntem Nachtschweiß.

Häufig stecken harmlose Ursachen dahinter: Nachtschweiß kann beispielsweise mit Erkältungen und Grippe einhergehen, verschwindet dann aber wieder von selbst. Erst wenn du über einen längeren Zeitraum von starkem nächtlichem Schwitzen betroffen bist, solltest du den Grund medizinisch abklären lassen.

Mögliche Ursachen für Nachtschweiß

Nachtschweiß kann viele verschiedene Ursachen haben. Beachte: Wenn du nur ganz selten einmal schweißgebadet aufwachst, solltest du dir keine Sorgen machen. Kommt das hingegen öfter vor und wird nicht besser, solltest du medizinischen Rat einholen.

Folgende Gründe kann es für häufigen Nachtschweiß geben:

  • Zu warm im Schlafzimmer: Wenn in deinem Schlafzimmer eine zu hohe Temperatur herrscht, du zu dicke Bettwäsche benutzt oder dich nachts zu dick einpackst, reagiert dein Körper teilweise mit starkem Schwitzen.
  • Ernährung: Wenn du tagsüber stark gewürzt und scharf gegessen oder viel Alkohol getrunken hast, produziert dein Organismus in der Nacht mehr Schweiß.
  • Medikamente: Unterschiedliche Medikamente können mit nächtlichem Schwitzen als Nebenwirkung einhergehen. Dazu gehören zum Beispiel fiebersenkende Mittel, Hormonpräparate, Antidepressiva und Betablocker.
  • Infektionskrankheiten: Wenn du erkältet bist oder eine Grippe hast, hat dein Körper mit erhöhter Temperatur zu kämpfen. Durch vermehrtes Schwitzen versucht der Organismus dann, die Temperatur zu regulieren. Auch chronische Infektionen wie HIV, Hepatitis C und Tuberkulose können Nachtschweiß auslösen.
  • Hormonelle Veränderungen: Macht dein Körper eine hormonelle Umstellung durch, kann Nachtschweiß eine Folge sein. Zu diesen Veränderungen zählen zum Beispiel die Wechseljahre, die Pubertät, eine Schwangerschaft oder auch Schilddrüsenerkrankungen oder -belastungen wie zum Beispiel Jodmangel.
  • Stress und psychische Erkrankungen: Auch deine Psyche kann für Nachtschweiß sorgen. Wenn dein Geist nachts nicht zur Ruhe kommt, weil dich starker Stress, Angststörungen oder innere Unruhe plagt, kann extremes Schwitzen eine Begleiterscheinung sein.
  • Hyperhidrose: Wenn du das Gefühl hast, ganztägig übermäßig viel zu schwitzen, könnte die Ursache eine sogenannte Hyperhidrose sein, die zu einer verhältnismäßigen Überproduktion von Schweiß führt. Eine Hyperhidrose kann verschiedene Auslöser haben. Dein:e Ärzt:in kann dir aber helfen, das Schwitzen zu lindern.
  • Krebserkrankungen: Manchmal bringen Leukämie und Tumore des Lymphsystems (zum Beispiel Morbus Hodgkin und Non-Hodgkin-Lymphome) Nachtschweiß mit sich.

Nächtliches Schwitzen: Behandlung

Es gibt es kein allgemeingültiges Rezept dafür, Nachtschweiß zu behandeln. Zuallererst muss die Ursache für das vermehrte Schwitzen ausgemacht werden – die Therapie richtet sich dann danach.

Ist der Auslöser beispielsweise eine Grippe, verschwindet der Nachtschweiß mit dem Infekt von ganz alleine. Wenn starker Stress dafür verantwortlich ist, solltest du eine psychotherapeutische Behandlung in Betracht ziehen. Sind Medikamente Schuld am Nachtschweiß, kann der Umstieg auf ein anderes Medikament helfen.

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Wenn du nur selten von Nachtschweiß betroffen bist und keine körperlichen Erkrankungen zugrunde liegen, können einfache Schritte helfen:

  • Vermeide scharfe oder zu große Mahlzeiten kurz vor dem Schlafengehen.
  • Trinke weniger Alkohol.
  • Senke die Temperatur in deinem Schlafzimmer oder nutze zum Beispiel im Sommer eine dünnere Bettdecke.

Auch kann es helfen, im Hinterkopf zu behalten, dass Schwitzen wichtig ist und in den allermeisten Fällen einfach nur bedeutet, dass dein Körper seine Temperatur gut selbst regulieren kann.

Überarbeitet von Freya Petersen

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