Raucharoma ist in zahlreichen Saucen, Snacks, Fertiggerichten und anderen Produkten enthalten. Warum das Aroma nun als schädlich eingestuft wird, erfährst du hier.

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BBQ-Saucen, Rauchmandeln, Chips, Schinken und Würstchen schmecken teilweise rauchig, obwohl sie nicht geräuchert wurden. Stattdessen enthalten die Produkte Raucharoma. Für die Lebensmittelindustrie ist das Hinzufügen von Raucharoma deutlich günstiger und praktischer als das traditionelle Verfahren des Räucherns.

Für die menschliche Gesundheit ist der Zusatzstoff hingegen bedenklich. So erklärt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), dass Raucharoma eventuell das menschliche Erbgut verändern kann.

Raucharoma: Kann das Erbgut verändern

Ende 2023 untersuchte die EFSA acht Raucharomen auf dem europäischen Markt. Diese Untersuchung war notwendig, da für die Aromen die Zulassung ablief und erneuert werden sollte. Das Ergebnis: Für keines der acht Raucharomen konnte eine sogenannte Genotoxität ausgeschlossen werden. Der Begriff Genotoxität bedeutet, dass ein chemischer Stoff das genetische Material verändert. Derartige genetische Veränderungen könnten laut der EFSA das Risiko von Krebs und Erbkrankheiten erhöhen.

Die untersuchten Raucharomen sind schon seit zehn Jahren auf dem europäischen Lebensmittelmarkt. Jetzt stand der EFSA jedoch eine verbesserte Methodik zur Verfügung, um die gesundheitsschädlichen Effekte der Aromen bewerten zu können.

Die Ursache für die erbgutverändernde Wirkung von Raucharomen ist in erster Linie auf eine sogenannte Furan-Verbindung zurückzuführen, so Stiftung Warentest. Furan entsteht beim Erhitzen von Lebensmitteln. Die Lebensmittelindustrie stellt Raucharoma her, indem sie Holz kontrolliert verglimmen lässt. Auch dabei können Furan-Verbindungen entstehen. Die EFSA fand Furan in sechs der acht untersuchten Proben. Doch auch für die restlichen zwei Produkte besteht der Verdacht einer erbgutverändernden Wirkung.

Was bedeuten die neuen EFSA-Ergebnisse?

Ob Raucharoma trotz der Untersuchungsergebnisse weiterhin auf dem europäischen Markt zulässig sein wird, entscheidet die EFSA bis zum 30. Juni 2024. Für Konsument:innen gilt zunächst: Ruhe bewahren. Die Untersuchungen der EFSA sagen zunächst einmal aus, dass Raucharoma das Erbgut verändern kann. Das muss im Einzelfall jedoch nicht passieren.

Die EFSA erläutert, dass sie in ihrer Methodik einen Ansatz verfolgt, bei dem sie die Worst-Case-Szenarien betrachtet. Wie Raucharoma in einem individuellen Körper wirkt, hängt jedoch auch von zahlreichen weiteren Faktoren ab. Dazu zählen etwa genetische Aspekte oder Essgewohnheiten.

So kannst du Raucharoma vermeiden

Um Schadstoffe grundsätzlich zu vermeiden, empfiehlt sich eine gesunde und ausgewogene Ernährung, die überwiegend aus frischem Obst, Gemüse, Getreide, Nüssen, hochwertigen Pflanzenölen und Hülsenfrüchten besteht. Fertigprodukte solltest du generell nur in Maßen zu dir nehmen. Bereits auf diese Weise verringerst du die Wahrscheinlichkeit, Raucharoma zu verzehren.

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Möchtest du Raucharoma grundsätzlich vermeiden, solltest du dir die Zutatenlisten von Lebensmitteln genauer ansehen. Hier findest du es unter der Bezeichnung "Raucharoma" oder "Raucharomen". Zu Produkten, die das Aroma enthalten, gehören laut der EFSA und Stiftung Warentest:

  • Fertigsaucen (z.B. BBQ- oder Worcestershire-Sauce)
  • Fertigsuppen (z.B. Eintöpfe à la "Western Style")
  • Chips
  • Fleisch, Fisch, Käse
  • Rauchmandeln
  • Getränke
  • Speiseeis
  • Süßwaren

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