Aus der Luffa-Gurke, auch Schwammgurke genannt, kannst du ganz einfach deinen eigenen Schwamm herstellen. Mit dem richtigen Standort wächst die Pflanze sogar in deinem Garten. Hier erfährst du alles über Anbau, Pflege und Ernte der Luffa-Gurke.

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Die Luffa-Gurke (Luffa aegyptica) gehört zur Familie der Kürbisgewächse und ist auch unter den Namen Schwammkürbis und Schwammgurke bekannt. Diesen Namen verdankt sie ihrem Gewebeskelett, das sich als Küchenschwamm oder zur Körperpflege verwenden lässt.

Die junge Frucht ist nicht nur eine gute Alternative für Spülschwämme aus Plastik, sie ist außerdem reich an Vitamin C und schmeckt gut in frischen Gerichten. Die gelbe Blüte ist essbar, ziert Salate und bietet Lebensraum für Bestäuberinsekten.

Wenn du die Luffa-Gurke selber anbauen möchtest, musst du einige Dinge beachten. Die einjährige Kletterpflanze stammt ursprünglich aus tropischen Ländern wie Asien und Afrika. Deshalb ist sie nicht an kälteres Klima in der gemäßigten Zone angepasst. Der richtige Standort ist für eine erfolgreiche Ernte entscheidend.

Luffa-Gurke pflanzen: Der richtige Standort

Damit die Luffa-Gurke im hiesigen Klima wachsen kann, musst du einen geeigneten Standort im Garten wählen. Die Pflanze ist an tropisches Klima angepasst und gedeiht am besten an Orten, die die folgenden Bedingungen erfüllen:

  • sonnig und warm
  • windgeschützt
  • fruchtbarer Boden, reich an Humus
  • feuchte Erde

Kalte und nasse Bergregionen sind für den Anbau der Luffa-Gurke nicht geeignet. Mildere Weinanbaugebiete bieten dagegen meist sehr gute Voraussetzungen für eine reiche Ernte.

Um die Luffa-Gurke zu Hause anzupflanzen, hast du einige Möglichkeiten. Am besten gedeiht die Pflanze unter Glas, in einem Gewächshaus oder in einem Folienzelt (Polytunnel). Auch ein geräumiger Wintergarten eignet sich als Standort.

Pflanze die Schwammgurke alternativ in einem großen Pflanzenkübel – mit mindestens 40Liter Fassungsvermögen – auf einer geschützten Terrasse oder deinem Balkon an.

Bedenke bei der Standortwahl die Wuchshöhe von bis zu zweieinhalb Metern. Die Kletterpflanze bildet lange Ranken und braucht deshalb ausreichend Platz sowie ein Gerüst als Rankhilfe.

Tipp: Kultiviere die Luffa-Gurke idealerweise an einem starken Zaun. Dieser dient gleichzeitig als Windschutz und Rankhilfe. Alternativ kannst du natürlich deine Rankhilfen selber bauen.

Luffa-Gurke pflanzen: So klappt’s

Die Jungpflanzen kannst du selber aus den Samen der Luffa-Gurke in einer Vorkultur ziehen. Alternativ erhältst du die vorgezogenen Pflanzen in einem Gartencenter.

Beginne mit dem Vorziehen zwischen März und April. Weiche dazu die Samen für einen Tag in Wasser ein. Das erleichtert den Keimprozess. Pflanze sie dann mit einem Abstand von circa drei Zentimetern in ein Behältnis mit Anzuchterde.

Die Samen keimen ab etwa 20 Grad Celsius. Stelle sie bei Zimmertemperatur in die Wohnung, den Wintergarten oder ein Gewächshaus. Die Keimdauer beträgt zehn bis 20 Tage. Halte die Erde der Jungpflanzen stets leicht feucht. Alternativ erhältst du die vorgezogenen Pflanzen in einem Gartencenter.

Die Luffa-Gurke ist kälteempfindlich, weswegen du die Pflanzen vor Frost schützen musst. Pflanze die jungen Kürbisgewächse deshalb erst Mitte Mai ins Freiland, wenn sicher kein Bodenfrost mehr bevorsteht. Um die Jungpflanzen ins Freiland oder den Kübel zu setzen, gehe wie folgt vor:

  1. Wähle den geeigneten Standort und reichere den Boden nach Bedarf mit etwas humusreichem, organischem Dünger an.
  2. Grabe ein Loch, das das anderthalbfache Volumen des Wurzelballens hat.
  3. Setzte die Jungpflanze in das Loch und bedecke die Wurzeln mit Erde. Drücke die Erde vorsichtig an.
  4. Achte auf einen Abstand von circa 60 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen.
  5. Gieße die junge Luffa-Gurke vorsichtig mit etwas Wasser an.

Tipp: Solltest du keine Möglichkeit haben, die Luffa-Gurke nach oben ranken zu lassen, dann lasse sie über den Boden wachsen. Dabei besteht jedoch die Gefahr von Fäulnis durch Bodennässe.

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Die beste Pflege für die Luffa-Gurke

Mit der richtigen Pflege gedeiht die Luffa-Gurke und trägt zahlreiche Früchte, aus denen du später Schwämme herstellen kannst. Beachte bei der Pflege folgenden Tipps:

  • Die Luffa-Gurke ist eine Kletterpflanze. Deshalb ist das wichtigste Element der Pflege das Auf- und Festbinden. Binde die Triebe dazu mit einer Naturkordel lose um die Rankhilfe. Das Festbinden ist nötig, sobald die Triebe sich nicht mehr alleine oben halten können.
  • Gieße die Luffa-Gurke regelmäßig, um den Boden feucht zu halten. Vermeide dabei Staunässe, da diese zu Fäulnis führt. Arbeite etwas Mulch (zum Beispiel Reisig oder Stroh) in die Erde ein. So wird die Feuchtigkeit länger im Boden gespeichert. Siehe dazu: Mulchen: Warum das im Garten oft sinnvoll ist
  • Dünge die Luffa-Gurke alle ein bis zwei Monate. Der Dünger sollte reich an Kalium und arm an Stickstoff sein. Deinen eigenen Kompost anlegen kannst du übrigens nicht nur im Garten: Kompost lässt sich auch mit einem Küchenkomposter oder auf dem Balkon herstellen.
  • Das Schneiden der Pflanze ist nicht nötig, kann jedoch ihr Wachstum verbessern. Schneide die Pflanze erst nach der Blütezeit (Juli bis September). Entferne dabei einige (nicht alle) der welken Blüten und schneide die untersten vier Seitenzweige ab. So kann die Luffa-Gurke mehr Kraft in die verbliebenen Triebe stecken.

Übrigens: Die Luffa-Gurke ist eine einjährige Kletterpflanze. Du kannst sie also nicht überwintern, sondern musst sie jedes Jahr neu pflanzen. Deswegen kann es sich lohnen, am Ende der Saison das Saatgut der Luffa-Gurke zu ernten und bis zum neuen Jahr aufzubewahren. Hierbei ist es wichtig, auf die richtige Ernte und Aufbewahrung von Saatgut zu achten.

Luffa-Gurke ernten: Der richtige Zeitpunkt

Die Erntezeit der Luffa-Gurke ist im Spätsommer und Herbst (September bis Oktober). Die salatgurken-ähnlichen Schwammkürbisse sind zylinderförmig, erreichen eine Länge von sechs bis 25 Zentimetern und einen Durchmesser von zweieinhalb bis sechs Zentimetern. Die Erntezeit hängt davon ab, wofür du die Früchte verwenden willst:

Möchtest du die Schwammgurke essen,

  • ernte sie am besten im jungen Stadium, wenn sie noch grün und nicht komplett ausgewachsen sind. Um die Luffa-Gurke zu ernten, schneide sie am Stielansatz mit einem scharfen Messer ab.

Nun kannst du sie ähnlich wie Zucchini oder Salatgurken in Rezepten verwerten – sowohl roh, angedünstet, gebraten und gekocht, zum Beispiel in einem klassischen Gurkensalat oder als Zucchini-Ersatz in einem Zucchini-Pesto.

Möchtest du die Luffa-Gurke für Schwämme benutzen,

  • warte bis zum Ende des Sommers – beziehungsweise, bis sich die Früchte gelb verfärben und die Schale spröde wird. Das sind die Anzeichen, dass die Luffa-Gurke erntereif ist. Du kannst die Früchte bis zum ersten Frost an der Pflanze hängen lassen. Um die Luffa-Gurke zu ernten, schneide sie am Stielansatz mit einem scharfen Messer ab.

Luffa-Gurke zu einem Schwamm verarbeiten: Eine Anleitung

Um aus der Schwammgurke einen Luffa-Schwamm herzustellen, kannst du dieser Anleitung folgen:

  1. Schäle die Luffa-Gurke mit einem Sparschäler oder einem Küchenmesser.
  2. Schneide die Enden großzügig ab.
  3. Weiche das Gewebe für einige Tage in einem Wasserbad ein.
  4. Entferne Fruchtfleisch und Samen, indem du beides unter fließendem Wasser vorsichtig herausdrückst.
  5. Übrig bliebt das Skelett der Luffa-Gurke. Trockne es für einige Tage an einem warmen, luftigen Ort.
  6. Schneide das Skelett mit einem scharfen Messer in handliche Scheiben.

Das weiße Skelett ist im trockenen Zustand hart und rau, im Wasser dagegen weicht es auf. Dieses Fasergewebe bildet die Grundlage für den vielseitig einsetzbaren Schwamm. Verwende den Luffa-Schwamm als Alternative zum Putzschwamm aus Plastik oder als Topfkratzer, mit dem du ökologisch Putzen kannst. Auch in der Kosmetik findet der Schwamm Verwendung. Nutze ihn zum Baden, für dein Peeling oder als Deko in Haus und Bad.

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Tipp: Nach etwa zwei bis drei Wochen solltest du deinen Luffa-Schwamm wechseln oder in die Wäsche tun, um ihn wieder zu reinigen. In der Waschmaschine hält der Schwamm Temperaturen von bis zu 60 Grad aus, sollte allerdings nicht in Kontakt mit Weichspüler oder deinem Trockner kommen. Auch kann der Schleudergang deiner Maschine seinen Fasern schaden. Alternativ lass deinen Schwamm einfach mit in deiner Geschirrspülmaschine durchwaschen.

Überarbeitet von Freya Petersen  © UTOPIA