Bodendecker legen sich wie ein Teppich über den Boden und wachsen meist schnell in die Breite. Nicht immer ist das aber auch gewünscht. Mit diesen fünf Bodendeckern kannst du eine Fläche schnell zuwachsen lassen – wenn du es denn willst.
Viele Gartenpflanzen wachsen in die Höhe, manche dagegen in die Breite: Bei Bodendeckern handelt es sich um niedrig wachsende, normalerweise mehrjährige Pflanzen, die sich großflächig ausbreiten. Dank ihres dichten Wachstums bedecken sie den Boden dabei schnell.
Bodendecker haben viele Vorteile. Sie bieten eine schöne Alternative zu gewöhnlichen Rasenflächen, sind meist pflegeleicht und können dazu beitragen, den Wuchs von Unkraut zu unterdrücken. Allerdings neigen viele Bodendecker dazu, sich unkrautartig auszubreiten und nehmen schnell mehr Fläche ein als gewünscht. Wenn du in kurzer Zeit einen dichten Pflanzenteppich auf größerer Fläche kultivieren möchtest, eignen sich die hier vorgestellten Pflanzen deshalb sehr gut. Möchtest du sie dagegen nur auf begrenztem Raum anpflanzen, solltest du gut aufpassen, nicht die Kontrolle über ihr Wachstum zu verlieren.
1) Efeu
Efeu rankt mit seinen Haftwurzeln nicht nur an Mauern empor, sondern eignet sich auch als Bodendecker. Die Pflanze ist sehr robust und lässt sich in ihrem Wachstum weder von schattigen Standortbedingungen noch von direktem Sonneneinfall einschränken. Efeu wächst sowohl auf nährstoffreichen als auch auf mageren Böden. Nur zu trocken darf es ihm dabei nicht werden.
Junger Efeu wächst noch etwas langsamer, späterkann die Pflanze aber pro Jahr bis zu zwei Meter in die Breite oder Höhe wachsen. Eine endgültige Wuchshöhe erreicht er nicht, sondern wächst beständig weiter. Um das üppige Wachstum der Efeuranken im Zaum zu halten, solltest du deshalb daran denken, ihn regelmäßig zurückschneiden. Gute Zeitpunkte dafür sind das Frühjahr und der Spätsommer.
2) Pfennigkraut
Das Pfennigkraut ist eine bodendeckende Staude, die sich gut eignet, um kahle Stellen im Garten aufzufüllen. Sie kann den Boden außerdem vor Erosion durch Wind- oder Wettereinflüsse schützen. Ähnlich wie Efeu stellt das Pfennigkraut keine hohen Ansprüche an seinen Standort und gedeiht an sonnigen ebenso wie an halbschattigen Orten. Besonders wohl fühlt es sich in feuchter Umgebung, zum Beispiel in der Nähe eines Gartenteiches.
Pfennigkraut vermehrt sich nicht über Samen, sondern vegetativ. Das bedeutet, aus den Trieben der Mutterpflanze können sich wieder neue Pflanzen bilden. Diese Art der Vermehrung ist hauptsächlich dafür verantwortlich, dass das Pfennigkraut sich so schnell ausbreiten kann. Ein weiterer Grund ist sein kriechender Wuchs: Der Bodendecker bildet lange, rankende Ausläufer aus, die neue Wurzeln schlagen, sobald sie mit dem Boden in Berührung kommen. Pfennigkraut lässt sich deshalb auch leicht durch Stecklinge vermehren.
Um zu verhindern, dass Pfennigkraut sich zu sehr ausbreitet, solltest du die Ausläufer regelmäßig einkürzen. Im Frühjahr oder Herbst kannst du die ganze Pflanze ruhig etwas großzügiger zurückschneiden, um sie wieder in Form zu bringen.
3) Kleines Immergrün
Das Kleine Immergrün ist auch unter der botanischen Bezeichnung Vinca minor bekannt. Der Name ist Programm, denn die mehrjährige Pflanze ist winterhart und übersteht den Winter problemlos. Auch was die Standort- und Bodenbedingungen betrifft, ist sie vergleichsweise anspruchslos.
Von April bis September bildet dieser Bodendecker schöne blauviolette Blüten aus, die nicht nur den Garten optisch aufwerten, sondern auch Nahrung für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten bieten. Er ist also eine willkommene Ergänzung für einen insektenfreundlichen Garten.
Das Wachstum des Kleinen Immergrüns solltest du aber im Auge behalten. Zwar nimmt die robuste Pflanze pro Jahr nur etwa fünf bis 15 Zentimeter mehr Raum in der Breite ein, vermehrt sich aber wie das Pfennigkraut über wurzelnde Ausläufer und bildet dabei einen dichten Teppich. Wenn der Wuchs Überhand nimmt, empfiehlt sich deshalb auch hier ein eingrenzender Rückschnitt. Die Gefahr der unkontrollierten Ausbreitung ist beim Kleinen Immergrün aber nicht ganz so groß wie bei manchen anderen Bodendeckern.
4) Kriechspindel
Genau wie der Efeu kann die Kriechspindel dank ihrer Haftwurzeln sowohl kletternd als auch kriechend wachsen. Letzteres hat ihr ihren Namen eingebracht und macht sie zu einem beliebten Bodendecker. Ihre grünen Blätter sind oft mit Farbakzenten am Rand versehen, was der Pflanze eine auffällige Optik verleiht. Sie kommt sowohl mit Sonne als auch mit Halbschatten oder Schatten zurecht, braucht aber unbedingt einen gut durchlässigen Boden, damit sich keine Staunässe bilden kann.
Auch die Kriechspindel wächst pro Jahr zwischen fünf und 15 Zentimeter in die Breite. Ein besonders dichtes Wachstum kannst du durch einen kräftigenden Rückschnitt im Frühling begünstigen. Bei älteren Exemplaren kann der Rückschnitt aber etwas schwerer werden, weil sie zunehmend verholzen.
5) Japanisches Blutgras
Das Japanische Blutgras ist ein auffällig gefärbtes Ziergras, das sich wegen seines dichten Wuchses auch gut als Bodendecker eignet. Blutgras breitet sich nicht über Ausläufer, sondern über unterirdische Rhizome aus. Seine Verbreitung lässt sich deshalb tendenziell besser kontrollieren, als es bei anderen Bodendeckern der Fall ist. Dennoch lohnt sich ein Rückschnitt im Frühjahr, auch um die Pflanze zu kräftigen.

Beim Rückschnitt verkürzt du das Blutgras allerdings in der Höhe und nicht in der Breite. Sollte es zu einer starken Ausbreitung kommen, die du eindämmen möchtest, stehen dir aber andere Möglichkeiten zur Verfügung. Du kannst das Blutgras dann teilen oder eine Wurzelsperre in den Boden einsetzen.
Beeinflussen lässt sich das Wachstum auch durch die Standort- und Bodenbedingungen: Ein sonniger und warmer Platz mit gut durchlässigem, nährstoffreichem Boden regt den Wuchs und die Ausbreitung des Japanischen Blutgrases besonders ab. © UTOPIA