Der aus Island stammende Skyr hat im Kühlregal mittlerweile einen festen Platz neben Joghurt und Quark gefunden. Hier erfährst du alles über das Milchprodukt und seine gesunden Nährwerte.
Skyr ist ein Milchprodukt, das sich zwischen Joghurt und Quark einordnen lässt: Es hat einen säuerlicheren Geschmack als Quark und eine festere und cremigere Konsistenz als Joghurt. Da er wenig Fett, aber viel Eiweiß hat, erfreut sich Skyr großer Beliebtheit in der gesundheits- und fitnessbewussten Ernährung.
Skyr stammt ursprünglich aus Island, wo er bereits seit vielen Generationen als Grundnahrungsmittel verzehrt wird. Traditionelle isländische Höfe stellen ihren Skyr bis heute selbst her. Der hier erhältliche Skyr wird aber mittlerweile zumeist in Deutschland hergestellt.
Herstellung von Skyr
Skyr wurde früher traditionell aus Schafsmilch in Rohmilchform gewonnen. Heutzutage wird als Basis meist entrahmte Kuhmilch verwendet.
Die Herstellung von Skyr ähnelt der von Quark, wobei Skyr jedoch aus Magermilch gewonnen wird. Dafür wird Magermilch erwärmt, mit Milchsäurebakterien versetzt und mit Lab "dickgelegt". Das führt zur Trennung von Molke und Bruch, wie es auch beim Quark der Fall ist. Der Bruch wird abschließend cremig gerührt.
- Die Milch wird zunächst durch Erhitzen pasteurisiert und wieder abgekühlt.
- Anschließend wird der Milch bereits fertiger Skyr sowie Lab beigemischt. Das Lab enthält Enzyme, die die Proteine der Milch andicken lassen. Eine feste, cremige Konsistenz entsteht.
- Zum Schluss wird die cremige Masse gesiebt, um sie von der übrig gebliebenen Molke zu befreien.
Übrigens: Das Lab kann tierisches Lab oder mikrobielles Lab sein. Nur wenn es sich um mikrobielles Lab handelt, ist das damit erzeugte Milchprodukt auch vegetarisch. Ob Skyr tierisches oder mikrobielles Lab enthält, ist häufig nicht leicht zu erkennen, denn laut geltender EU-Verordnung muss bei Käse nur deklariert werden, welche Zusatzstoffe das Produkt enthält. Lab gilt jedoch als Herstellungsmittel und nicht als Zutat. Auch für Skyr gilt diese Regelung, da das Produkt als Frischkäse zählt.
So gesund ist Skyr
Geschmacklich und optisch gleicht Skyr einer Mischung aus Quark und Joghurt. Durch die Zugabe von Lab, den typischen Bakterienkulturen und der Art der Molke-Bildung handelt es sich bei ihm genau genommen jedoch um einen Frischkäse. Skyr hat eine cremige Konsistenz und einen leicht säuerlichen Geschmack.
Dass Skyr mittlerweile auch hierzulande so beliebt ist, liegt aber nicht nur am frischen Geschmack, sondern auch an den gesundheitlichen Vorteilen:
- Skyr ist fettarm im Vergleich zu Joghurt,
- mit 60 Kalorien auf 100 Gramm kalorienarm,
- hat einen hohen Gehalt an Eiweiß (10 bis 12 Gramm auf 100 Gramm) und Calcium und
- enthält wichtige Bakterienkulturen (unter anderem für Darmflora und Immunsystem).
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Dank seines geringen Kalorien- und Fettgehalts eignet sich Skyr gut für die figur- und fitnessbewusste Ernährung:
- Sein hoher Eiweißanteil sorgt dafür, dass du durch eine Diät deine Muskelmasse nicht verlierst und sie sogar noch aufbauen kannst.
- Auch der hohe Kalziumgehalt ist wichtig, um unter anderem die Knochen stabil zu halten.
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Skyr oder Joghurt? Hauptsache Bio!
Skyr ist ein gesundes Milchprodukt, das wichtige Nährwerte liefert. Oft günstiger und ähnlich gesund kannst du dich aber auch mit Magerjoghurt und -quark ernähren. Ein ganz klarer Unterschied liegt jedoch im Geschmack: Skyr ist etwas säuerlich – Joghurt dagegen mild.
Achte bei Skyr und Joghurt darauf, dass sie aus ökologischer Landwirtschaft stammen. Gerade in der Milchindustrie werden die Milchkühe massiv ausgebeutet, um einer immer größeren Nachfrage gerecht zu werden. Mit dem Kauf von Bio-Milchprodukten unterstützt du nicht nur eine artgerechtere Tierhaltung als in der konventionellen Landwirtschaft, du tust auch deinem eigenen Körper einen Gefallen: Bio-Milchprodukte haben weniger Zusatzstoffe als konventionelle Produkte. Rückständen und antibiotikaresistenten Keimen bist du hier nicht ausgesetzt.
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Überarbeitet von Annika Reketat © UTOPIA