Wenn du bei Hitze wandern gehst, ist Vorsicht geboten, denn sonst kann der entspannte Tag im Freien schnell unschön enden. Hier erfährst du, welche Risiken es gibt und wie du dich schützt.
Wandern ist eine beliebte Freizeitaktivität. Besonders im Sommer zieht es viele Wandernde raus ins Grüne. Doch Wandern bei Hitze ist nicht ganz ungefährlich und kann im schlimmsten Fall übel ausgehen. Wir erklären dir, welche Vorsichtsmaßnahmen das Wandern bei Hitze erfordert und was du beachten musst, damit dein Sommertag in der Natur zum unvergesslichen Erlebnis wird – im positiven Sinne.
Wandern bei Hitze: Darum solltest du vorsichtig sein
Das Wandern bei Hitze birgt viele Risiken, nicht nur im Sommer. Bereits im Mai musst du mit ersten Hitzewellen rechnen und solltest deine Touren entsprechend planen, mahnt der Deutsche Alpenverein (DAV). Die Kombination aus körperlicher Anstrengung und extremer Wärme kann vor allem für ältere Menschen und Kinder, aber auch für gesunde und fitte Personen unter Umständen gefährlich sein.
Risiken, die mit Wandern bei Hitze einhergehen, können vor allem sein:
- Sonnenstich und Hitzschlag
- Dehydrierung, wenn du zu wenig trinkst
- Gefahr durch plötzlich aufziehende Gewitter
Die sogenannte Hitzeerschöpfung ist laut dem DAV vor allem sehr ernst zu nehmen. Begünstigt wird sie durch Flüssigkeitsmangel, also wenn du weniger trinkst, als dein Körper durch die Hitze und Bewegung verbraucht. Zur Hitzeerschöpfung zählen auch Sonnenstich und Hitzschlag. Symptome können umfassen:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Übelkeit
- Atemnot
- Bewusstseinsstörungen
Bei solchen Anzeichen solltest du aufpassen, sonst kann es im schlimmsten Fall lebensgefährlich werden.
Damit es gar nicht so weit kommt, gibt es einige Dinge, die du beachten solltest, damit du auch an heißen Tagen eine schöne Wanderung genießen kannst.
1. Starte früh am Morgen
Im Sommer ganz wichtig: Beginne deine Wandertour so früh wie möglich. Denn vor allem die Mittagshitze gilt es am besten zu vermeiden. Eine Wanderung an einem frischen, noch kühlen Sommermorgen zu starten, ist ideal. So kannst du einen Großteil der Tour an besonders heißen Tagen schon vor der Mittagszeit hinter dich bringen und gegebenenfalls während der Mittagshitze eine Pause machen oder die Strecke bis dahin beendet haben. Der DAV empfiehlt, dass du die schwierigsten Abschnitte deiner Wanderung bei großer Hitze vor 14 Uhr abgeschlossen haben solltest.
Tipp: Für Bergsteiger:innen hat der Deutsche Alpenverein noch einen besonderen Hinweis – sie sollten bei großer Hitze am besten eine Tour an westseitigen Anstiegen unternehmen. Dort bleibst du größtenteils im Schatten, es ist kühler und damit bei Hitze angenehmer zu wandern.
2. Achte auf geeignete Kleidung
Bei der Bekleidung für eine Sommerwanderung kann man einiges verkehrt machen. Denn bei zu warmer Kleidung riskierst du Überhitzung, während du Gefahr, läufst krank zu werden, wenn du zu wenig oder die falsche Kleidung trägst.
Hier also einige Empfehlungen für optimale Kleidung zum Wandern bei Hitze:
- Trage am besten synthetische Fasern oder Kleidung aus Naturmaterialien wie Leinen. Hauptsächlich sollten die Kleidungsstücke atmungsaktiv sein und Feuchtigkeit ableiten können.
- Nimm Wechselkleidung mit, sodass du vollgeschwitzte Kleidung gegebenenfalls wechseln kannst, wenn es windig ist oder du dich länger im Schatten aufhältst.
- Auch im Sommer kann ein Windschutz sinnvoll sein.
3. Sonnenschutz nicht vergessen!
Gerade an heißen Sommertagen ist Sonnenschutz in allen Varianten Pflicht. Gehst du bei Hitze wandern, solltest du auf diese Schutzmaßnahmen daher auf keinen Fall verzichten:
- Sonnencreme, auch wenn du dich größtenteils im Schatten aufhalten wirst
- Kopfbedeckung
- wahlweise Sonnebrille bei viel Sonne
Beim Aufragen der Sonnencreme gilt es gründlich vorzugehen und den Sonnenschutz auch während der Wanderung regelmäßig aufzufrischen – besonders dann, wenn du viel schwitzt. Mehr dazu, wie du Sonnencreme richtig aufträgst, liest du hier: Sonnencreme richtig auftragen: Vermeide diese 6 Fehler.
Besonders auf die Kopfbedeckung verzichten viele bei Hitze gern mal, weil man darunter etwas mehr am Kopf schwitzt. Dabei kann auch ein leichtes Tuch bereits helfen, dich vor Überhitzung durch pralle Sonne zu schützen. Etwas mehr Schweiß ist ein geringer Preis, wenn du damit einem Sonnenstich vorbeugen kannst.
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4. Behalte das Wetter im Auge
An heißen Tagen kann vor allem eine Wettererscheinung Wander:innen zum Verhängnis werden: Wärmegewitter können sehr schnell und unerwartet auftreten und unvorbereiteten Wanderfreund:innen eine böse Überraschung bescheren. Damit das nicht passiert, gilt: Checke vor einer Wanderung bei Hitze unbedingt den Wetterbericht.
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Aber auch bei bester Vorbereitung kann es vorkommen, dass du beim Wandern in großer Hitze von Gewitter überrascht wirst. Für solche Fälle empfiehlt es sich, eine Tour mit Einkehrmöglichkeit zu planen, sodass du, wenn nötig in einer Hütte oder einem Gebäude Schutz suchen kannst. Wenn du deine Wanderung wie oben geraten möglichst früh startest, minimierst du das Risiko von Gewitter überrascht zu werden. Denn laut dem DAV treten die Höhepunkte der meisten Sommergewitter gegen 18 Uhr auf.
Wenn du trotz aller Vorsicht auf deiner Wanderung in ein Gewitter gerätst, kannst du hier nachlesen, was zu tun ist: Beim Wandern von Gewitter überrascht? Mit diesen Experten-Tipps bringst du dich in Sicherheit.
5. Trinke ausreichend Wasser
Unentbehrlich auf Wanderungen bei Hitze: Genug zu trinken einpacken, am besten Wasser oder isotonische Getränke.
Wichtig ist es, regelmäßig zu trinken – vor, während und nach der Tour. Du solltest also nicht erst warten, bis du großen Durst bekommst, sondern immer wieder kleine Schlucke trinken, etwa alle 15 Minuten. Denn wenn dein Körper Durst verspürt, ist es eigentlich schon zu spät, so der DAV. Besonders Kinder und ältere Menschen sollten beim Wandern in starker Hitze unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.

6. Pausiere oder beende notfalls deine Tour
Bei großer Hitze ist es manchmal auch das Beste, anstrengende Wanderungen einfach zu verschieben und dich stattdessen an einem See abzukühlen. Das Wandern bei Hitze solltest du spätestens dann unbedingt beenden, wenn du erste Anzeichen von Schwäche und Überhitzung bemerkst. Aber auch bevor das passiert, gilt: Bei hohen Temperaturen lieber einmal mehr Pause machen.
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