Die Nutzung des deutschen Schienennetzes wird 2026 absehbar deutlich teurer. Laut EVG-Chef Burkert könnte das kostenintensive Folgen für Bahnkunden haben. Der Gewerkschaftschef sieht die Politik am Zug.

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Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat die Politik aufgefordert, drohende Ticketpreiserhöhungen bei der Deutschen Bahn zu verhindern. "Der Bundestag muss den Preishammer stoppen. Bei den Haushaltsberatungen müssen die Abgeordneten die Schienenmaut durch gezielte Förderung abmildern. Sonst drohen den Bahnkunden schon in diesem Jahr historische Preissteigerungen von deutlich mehr als 10 Prozent", sagte EVG-Chef Martin Burkert der "Bild"-Zeitung. Er warnte zudem, dass Fernverkehrsverbindungen auch auf vielbefahrenen Strecken deutlich ausgedünnt werden könnten.

Trassenpreise steigen 2026 an

Hintergrund sind steigende Trassenpreise. Dabei handelt es sich um eine Art Maut, die die Unternehmen für die Nutzung der Schiene an die Bahn-Infrastruktur-Tochter DB InfraGo zahlen müssen. Das gilt auch für die Fern-, Regional- und Güterverkehrssparten der bundeseigenen Deutschen Bahn. Das Geld soll unter anderem für die Instandhaltung des Netzes verwendet werden.

Für das kommende Jahr stehen hohe Trassenpreiserhöhungen im Raum, final beschlossen sind sie bisher nicht. Der Bund zahlt den Verkehrsunternehmen zwar eine Trassenpreisförderung, die reicht bisher aber nicht komplett aus. Daher wird auch über Ticketpreiserhöhungen und weniger Zugverkehr diskutiert.

Bahn verweist auf Koalitionsvertrag

"Es gibt keine Entscheidungen zu Anpassungen von Preisen oder Fahrplan aufgrund dieser Problematik", teilte die Bahn auf Anfrage anlässlich des "Bild"-Berichts mit. Bei den Trassenpreisen braucht es aus Sicht des Konzerns eine Reform - das sehe auch der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD vor.  © dpa